Apple schließt Beweisführung ab und nennt Samsung einen Nachmacher

Daniel Kuhn 12. April 2014 0 Kommentar(e)

Im Rahmen des zweiten großen Patentstreits hat Apple vergangene Nacht vor Gericht seine Beweisführung abgeschlossen. Dabei wurde Samsung erneut der Kopie beschuldigt – die Koreaner haben nun im Gegenzug die Chance, die Vorwürfe zu entkräften.

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Halbzeit in der Gerichtsverhandlung zwischen Apple und Samsung. Zwei Wochen hatte Apple nun Zeit, die Vorwürfe gegen Samsung zu untermauern. In der vergangenen Nacht wurde diese Beweisführung abgeschlossen. Apple hat Samsung dabei erneut mehrfach beschuldigt, fünf Patente für Software-Features verletzt zu haben und fordert die stolze Summe von 2,19 Milliarden US-Dollar. Diese Summe sei Apple entgangen, weil Samsung mit Kopien Käufer vom iPhone weggezogen hat. Der ehemalige Apple-Manager Greg Christie, sowie der derzeitige Marketing-Chef Phil Schiller haben zudem betont, wie risikoreich damals die Veröffentlichung des iPhones war und dass dies ein Schritt war, an dem das Schicksal der Firma in beide Richtungen hätte kippen können.

Die Höhe des Schadenersatzes errechnet sich aus einer Summe, die die verletzten Patente angeblich wert seien sollen, sowie der Summe der zwischen August 2011 und Dezember 2013 verkauften Samsung-Smartphones und -Tablets. Der Wert der Features wurde von Christopher Vellturo im Auftrag von Apple errechnet, der dafür zwei Befragungen von Konsumenten durchgeführt hat.

Der Großteil des vergangenen Gerichtstermins verging damit, dass Samsung Vellutro bezüglich dieser Befragungen und deren Methoden ins Kreuzverhör genommen hat. Die Koreaner haben versucht den Geschworenen klar zu machen, dass die Befragungen viele Features außer Acht lassen, die für die Entscheidung der Kunden zugunsten eines Samsung-Gerätes ebenfalls sehr wichtig sind.

Auf dieser Strategie wird auch die Verteidigung von Samsung basieren, für die die Anwälte der Koreaner nun ebenfalls zwei Wochen Zeit haben. Bereits im Eröffnungsplädoyer hatte Samsung mehrfach betont, dass die eigenen Smartphones über Features verfügen, die Apple nicht zu bieten hat, wie größere Displays, wechselbare Akkus, LTE, Styli, NFC, sowie verschiedene Software-Features wie den Multi-Window-Modus.

Im Gegenzug fordert Samsung ebenfalls Schadenersatz in Höhe von 6,9 Millionen US-Dollar von Apple, für die Verletzung zweier Patente. Apple-Anwälte haben diese allerdings heruntergespielt, da es sich um angekaufte und nicht selber entwickelte Patente handelt. Es ist davon auszugehen, dass die Schadensersatzforderungen von der Jury deutlic nach unten korrigiert werden, aber wie weit wirklich, werden wir erst in zwei Wochen bei der Urteilsverkündung wissen. Bis dahin werden wir aber sicher noch einige Meldungen aus dem Gerichtssaal lesen.

Quelle: The Verge

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