Geplante Obsoleszenz: Frankreich verhängt Strafen gegen Hersteller

20. August 2015 6 Kommentar(e)

Ein erster Schritt in die richtige Richtung – wenn auch nur ein kleiner. Frankreich verbietet den Einbau von Bauteilen, die gewissermaßen eine vordefiniertes Ablaufdatum haben.

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Wenn sich das Tablet nicht mehr einschalten lässt und das Smartphone keine Musik mehr spielt, der Smart TV keine Bilder mehr zeigt und der heimische PC ständig heiß läuft, dann ist das nicht nur ärgerlich, sondern oftmals sogar von Herstellerseite geplant. Ein Schlagwort kreist diesbezüglich schon seit Jahren durch die Medienwelt im Speziellen und Konsumwelt im Allgemeinen: “Geplante Obsoleszenz”, einen geplanten Verschleiß, nennt der Experte das.

Wenn das Display dunkel bleibt ist das oftmals vom Hersteller geplant...

Wenn das Display dunkel bleibt ist das oftmals vom Hersteller geplant…

Frankreich schiebt dieser Vorgehensweise nun den Riegel vor: Sollte ein Hersteller eines elektronischen Geräts in Zukunft Schwachstellen verbauen, auf Bauteile mit baldigem Ablaufdatum setzen, steht eine Strafe ins Haus. Zwei Jahre Haft oder 300.000 Euro Geldstrafe soll die betragen, wobei die Geldstrafe variabel ist: Wenn das Unternehmen nicht aus den Fehlern lernt, können bis zu 50 Prozent des Jahresumsatzes an den Staat gehen.

Der Haken an der Sache ist auch logisch: Wie sol bewiesen werden, dass das Gerät aus geplanten Umständen kaputt gegangen ist? Die Bringschuld liegt hier beim Käufer, er muss beweisen, dass das Gerät vom Hersteller dahingehend verpfuscht wurde. Ob das immer gelingt, steht auf einem anderen Stern, weshalb wir eingangs auch nur von einem kleinen Schritt in die richtige Richtung geschrieben haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gesetzeslage in den nächsten Jahren – auch hierzulande – verändert, und ob derartige Straften, die für viele Hersteller ja ohne Probleme aus der Portokasse zu bezahlen sind, genügend Druck ausüben.

Eure Meinung zum neuen Gesetz in Frankreich? Durchdacht oder ein sinnloser Schnellschuss? Wir freuen uns über Kommentare!

[via derStandard]

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oliver

Oliver Janko   Chefredakteur

Studiert in Wien und schreibt Reportagen, Tests und Reviews für die Printausgaben des Verlags. Bei Fragen – Facebook, Google+ und Co. sind allzeit bereit.

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