Crowdfunding gone wrong! Wie das Finanzierungsmodell in die Hose gehen kann

Redaktion 24. August 2014 0 Kommentar(e)

In den letzten Monaten hat sich das sogenannte Crowdfunding als sehr beliebte Finanzierungsmethode für junge Unternehmen und Projekte etabliert. Doch die Kampagnen auf Kickstarter und Indiegogo können auch irreführend sein und die Unterstützer um ihr Geld bringen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die Smartwatch von „Kreyos.“

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Auf diversen Crowdfunding-Plattformen wie Indiegogo oder Kickstarter können Visionäre oder Menschen mit einem Konzept für ein neues Produkt zu einer finanziellen Unterstützung aufrufen. Durch die Spenden kann sich die Finanzierungsgemeinde unterschiedliche Vorteile erkaufen: Beispielsweise eine limitierte Auflage oder sich das Produkt vor der Markteinführung zu einem günstigeren Preis kaufen.

Da auf Kickstarter alle möglichen Menschen ein Projekt erstellen und finanzieren lassen können, gibt es auch das eine oder andere etwas sinnfreiere Projekt. Ein Beispiel dafür wäre der Kartoffelsalat, für welchen schlussendlich 41.300 Euro gespendet wurden. Doch nicht nur viele unsinnige Ideen landen auf den Plattformen, sondern auch viele Betrügerische sind dort zu finden.

Trotz 1,5 Millionen ein Flop!

Ein Parade-Beispiel dafür ist die „Kreyos Smartwatch“. Während die „Pebble“ Smartwatch bis dato noch das erfolgreichste Kickstarter-Projekt ist, bleibt die Kreyos Meteor den Unterstützern eher weniger gut in Erinnerung.  Anstatt nämlich mit einem guten Produkt vorsorgt zu werden, haben die Spender ein Stück Plastik mit einem Lautsprecher und einem Display erhalten, welches nicht einmal ansatzweise richtig funktioniert.

Trotz des Mega-Erfolges des Projektes auf Indiegogo (1,5 Millionen US-Dollar) scheint es der Hersteller nicht geschafft zu haben, ein zufriedenstellendes Produkt zu bauen und dieses an seine Kunden zu senden. Doch war das von vorn herein so geplant?

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Geld abgezweigt?

Wenn man sich das Facebook-Profil des CEO „Steve Tan“ ansieht, könnte man durchaus davon ausgehen, denn dort posiert er vor einem Ferrari 458 und mit einer Menge an Marken-Klamotten von Hugo Boss, Prada, etc. Hier muss man aber dem Geschäftsführer zu Gute halten, dass diese Fotos schon vor der Indiegogo-Kampagne ins soziale Netzwerk gestellt wurden.

Folglich konnte der Geschäftsführer keine Kohle vom Crowdfunding-Geld für sein Luxus-Leben abzweigen oder missbrauchen. Dennoch bleibt natürlich die Frage nicht aus, ob die Macher der „Kreyos“ nicht von vorn herein geplant haben, die Kunden über den Tisch zu ziehen? Wenn man sich nämlich die Reaktionen der Unterstützer, die bereits ein Exemplar erhalten haben, ansieht, wird dieser Verdacht noch weiter bekräftigt.

So ist zum Beispiel der Lautsprecher, der Smartwatch alles andere als Premium-Qualität. Stellt man zum Beispiel eine Suchanfrage an Siri oder Google Now, ist die Wiedergabe des Suchtreffers nicht einmal annähernd zu verstehen. Auch die Software lässt mehr als zu wünschen übrig und wasserdicht sind die ersten Exemplare genauso wenig. Bereits nach einer kurzen Dusche ist Wasser ins Gehäuse und unter das Display eingedrungen. „Kreyos“ hat aber bereits zugesichert, dass jene Geräte kostenfrei ausgetauscht werden.

Nicht das einzige Beispiel

Auch wenn die Kreyos Smartwatch bis dato das abschreckendste Beispiel ist, so gab es auch bereits in der Vergangenheit Probleme mit diversen Crowdfunding-Projekten. Pressy zum Beispiel hat sich bei der Auslieferung besonders Zeit gelassen, ohne die Kunden entsprechend zu unterrichten und zu informieren. Außerdem gab es eine Menge Ungereimtheiten, die den Backern Sorgen machten. Schlussendlich hat es dieses Produkt, aber doch in zufriedenstellender Qualität zu den Unterstützern geschafft.

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Kickstarter und Indiegogo weiterhin beliebt

Die Möglichkeit Projekte über Crowdfunding zu finanzieren, wird auch weiterhin, vor allem in dieser Branche, bestehen bleiben und sich zunehmend noch höherer Beliebtheit erfreuen. Auch wenn hin und wieder schwarze Schafe dabei sind, ist das Finanzierungsmodell ein sehr guter Ansatz, da auch viele kleine Firmen die Chance bekommen ihr Produkt vom Papier zur Marktreife zu bringen. Als Kunde und Unterstützer sollte man allerdings besonders vorsichtig sein und wirklich nur vielversprechende Projekte mit einer Finanzspritze versorgen. Natürlich bleibt immer ein gewisses Restrisiko, dass das Produkt verschoben wird oder gar in Unzureichender Qualität eintrifft. Dennoch sind Kickstarter und Indiegogo für neue Ideen und Produkte maßgeblich und sollten auch künftig unterstützt werden.

Habt ihr bereits Projekte auf Kickstarter oder Indiegogo unterstützt und haben sie euch enttäuscht? Schreibt uns eure Erfahrungen zu den Crowdfunding-Plattformen in die Kommentare.

Quelle: Kreyos

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