Microsofts Forschungsteam macht aus einer Smartphone-Kamera eine Kinect

Daniel Kuhn 12. August 2014 0 Kommentar(e)

Die Forschungsabteilung von Microsoft legt nach dem gestrigen Videoglättungs-Spektakel noch mal nach. Heute wird gezeigt, dass man aus einer normalen Smartphone-Kamera eine Kinect-ähnliche Infrarotkamera machen kann.
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Microsoft verwandelt ein handelsübliches Android-Smartphone in eine Kinect-Kamera.

Microsoft verwandelt ein handelsübliches Android-Smartphone in eine Kinect-Kamera.

Derzeit findet in Vancouver die SIGGRAPH-Konferenz (Special Interest Group on Graphics and Interactive Techniques) statt, bei der die neuesten Errungenschaften und Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Computergrafiken präsentiert werden. Die Forschungsabteilung von Microsoft scheint zu diesem Anlass zur Höchstform aufgelaufen zu sein. Für Aufsehen konnte man bereits damit sorgen, mit Hilfe einer Hochgeschwindigkeitskamera Audioaufnahmen aus den Vibrationen einer Chipstüte zu extrahieren und dank Hyperlapse-Algorithmus Zeitraffervideos glattzubügeln. Aber damit ist das Forscherteam aus Redmond noch lange nicht am Ende. Heute zeigt man, dass es möglich ist, mit einer stinknormalen Smartphone-Kamera Kinect-ähnliche Ergebnisse zu erzielen.

Microsoft Kinect dürfte wohl den meisten Lesern ein Begriff sein. Ursprünglich wurde die Hardware zur Gestensteuerung der Xbox entwickelt, hat sich dann aber schnell zu einem beliebten Ziel von Hackern und Künstlern entwickelt. Die Tiefenerkennung wäre auch toll auf Smartphones und Tablets, allerdings mangelt es hier an der nötigen Hardware, sprich Infrarotsensoren, um die Bilder der Kamera mit den nötigen Tiefeninformationen zu unterfüttern. Anhand eines herkömmlichen Android-Smartphones und einer Microsoft-Webcam demonstriert das Microsoft-Forscherteam nun allerdings, dass diese Technologie leicht nachzurüsten ist.

Der Hack benötigt allerdings einige leichte Hardware-Modifikationen, wie das Auswechseln des Infrarot-Filters der Kamera, sowie das Hinzufügen von Infrarot LEDs. Mit der entsprechenden Software lassen sich nun Hände und Gesichter auf kurze Distanzen erkennen und das mit nahezu Kinect-ähnlicher Genauigkeit.

Zugegeben, für den Normalnutzer besitzt dieser Hack relativ geringe Alltagstauglichkeit, aber da er verhältnismäßig einfach und günstig umzusetzen ist, wird er für Bastler und Künstler sehr spannend, die mit Gesten-basierten Anwendungen herumexperimentieren wollen. Wir sind jetzt schon gespannt, was für Projekte daraus erwachsen und was für beeindruckende Ergebnisse das Microsoft Forscherteam als nächstes aus dem Ärmel schüttelt.

Quelle: Microsoft Research (via Engadget)

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