So holst du das Maximum aus deinem alten Smartphone raus

Hartmut Schumacher 19. July 2015 0 Kommentar(e)

Alle zwei, drei Jahre ein neues Handy. Was aber tun mit den alten Geräten? Verstauben lassen? Verkaufen? Verschenken? Oder neuen Einsatzzwecken zuführen?

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In deutschen Haushalten liegen derzeit über 106 Millionen ungenutzte Handys und Smartphones – etwa 20 Millionen mehr als noch im Jahr davor. Das ist ja nicht unbedingt verkehrt. Denn wenn das aktuelle Smartphone einmal ausfällt, dann erfüllt ein älteres Gerät zumindest übergangsweise gute Dienste.

Alte Smartphones, die in der Schublade verstauben, sind ungenutzte Schätze.

Abgesehen davon jedoch sind alte Smartphones, die in der Schublade verstauben, ungenutzte Schätze. Nicht nur weil in diesen Geräten wertvolle Rohstoffe stecken, die es sich wiederzuverwerten lohnt. Sondern auch deshalb, weil gebrauchte Handys sich ohne allzu großen Aufwand zu Geld machen lassen, um ein neues Gerät teilweise zu finanzieren oder einfach um die Haushaltskasse aufzubessern.

1. Bequem verkaufen

Natürlich können Sie Ihr altes Smartphone über eBay oder über Kleinanzeigen verkaufen. Das kann allerdings recht mühsam sein. Eine bequeme Alternative sind Recommerce-Anbieter. Unternehmen also, die gebrauchte Gegenstände aufkaufen, falls nötig aufbereiten und schließlich weiterverkaufen. Nicht nur Smartphones können Sie dort profitabel loswerden, sondern – je nach Anbieter – beispielsweise auch CDs, DVDs, Spiele, Bücher und Kleidung. Unter Umständen liegen die Preise, die Sie von einem Recommerce-Anbieter für Ihre gebrauchten Geräte erhalten, unter denen, die Sie bei einer Online-Versteigerung erzielen könnten. Dafür jedoch ist der Ablauf unkomplizierter und schneller: Sie bekommen sofort einen Ankaufspreis genannt und erhalten diese Summe schon innerhalb weniger Tage.

Dienste wie Werzahltmehr, Flip-Checker und Verkaufsfuchs helfen Ihnen dabei, die Angebote der verschiedenen Recommerce-Anbieter zu vergleichen.

Recommerce-Anbieter

Verkaufsuns.de … hat sich auf den Ankauf von Smartphones und Tablets spezialisiert.

reBuy … kauft und verkauft nicht nur gebrauchte Elektronikgeräte, sondern auch Medien.

Flip4New … kauft unter anderem Smartphones, Talbets, Notebooks und Kameras an.

Das sind die Preiskiller beim Wiederverkauf

-5% Ein fehlendes Ladegerät oder ein fehlender Akku mindern den Wert nicht dramatisch.

-25% Deutliche Kratzer dagegen freuen weder den Käufer noch den Verkäufer.

-80% Defekte Tasten, Lautsprecher, Mikrofone und Bildschirme lassen den Wert abstürzen.

 

2. Zurück zum Mobilfunker

Auch einige Mobilfunknetzbetreiber und Hersteller kaufen alte Mobiltelefone an: Bei Vodafone beispielsweise nennt sich dies „TauschRausch“ und funktioniert sowohl direkt in den Läden als auch per Post. Bei der Telekom können Sie online eine Bewertung Ihres Smartphones ausdrucken und bekommen dann in einem Telekom-Shop einen Gutschein für Ihr Gerät.

Im Apple-Store ist es möglich, Ihr bisheriges iPhone abzugeben und dann eine Gutschrift für den Kauf eines neuen iPhone zu erhalten.

Defekte Handys können Sie bei der Telekom und bei Vodafone abgeben – per Post oder direkt in den jeweiligen Shops. Geld erhalten Sie dabei nicht. Aber immerhin werden aus den Erlösen der Wiederverwertung die Deutsche Umwelthilfe beziehungsweise soziale Einrichtungen unterstützt.

3. Schenken mit Köpfchen

Nicht alles muss einen Profit erzielen. Sie könnten Ihr ausrangiertes Mobiltelefon ja auch einfach verschenken. Einen besonders guten Eindruck hinterlässt ein solches Geschenk, wenn Sie das Gerät an die speziellen Anforderungen des Empfängers anpassen. Handelt es sich bei dem Beschenkten um einen älteren Menschen, dann freut er sich möglicherweise darüber, wenn Sie eine alternative Bedienungsoberfläche installieren, die augenfreundlich große Symbole verwendet und es ihm erlaubt, sich auf die wichtigsten Funktionen zu konzentrieren. Bei einem kleineren Kind hingegen kann es sinnvoll sein, eine Kindersicherungs-Software zu installieren, die den Zugriff auf Apps beschränkt und unerwünschte Käufe verhindert.

4. Neue Aufgaben für alte Handys

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Babyfon: Mit einer geeigneten App lässt sich ein altes Smartphone als flexibles Babyfon einsetzen.

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Radiowecker: Auch das Verwenden des Smartphones als Wecker oder als Internet-Radio ist möglich.

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Filme streamen: Sie können ein angejahrtes Smartphone dazu benutzen, gestreamte Filme auf dem Fernseher anzuzeigen.

5. Fachgerecht entsorgen

Wenn ein Smartphone zu defekt oder aber zu alt ist, um es verkaufen oder verschenken zu können, dann bleibt nur noch der Weg in den Müll übrig. Einfach im Hausmüll landen sollte es allerdings nicht. Weil Handys erstens wertvolle Rohstoffe und zweitens umweltschädliche Stoffe enthalten.

Handys enthalten viele wertvolle Rohstoffe, die in die Wertstoffkreisläufe zurückgeführt werden sollten. – Dr. Bernhard Rohleder (BITKOM-Hauptgeschäftsführer)

Gut fürs Gewissen ist daher eine Fahrt zur nächstgelegenen kommunalen Abfallsammelstelle, die alte Mobiltelefone kostenlos entgegennimmt. Alternativ dazu können Sie den Dienst www.electroreturn.de verwenden, der es Ihnen erlaubt, kostenlos alte Elektrogeräte zur Wiederverwertung einzuschicken.

Deutschland exportiert jedes Jahr über 155.000 Tonnen Elektroschrott ins außereuropäische Ausland.

Deutschland exportiert jedes Jahr über 155.000 Tonnen Elektroschrott ins außereuropäische Ausland…

... dort werden die ausrangierten Geräte oft nicht umweltgerecht wiederverwertet. Das führt zu Risiken für ...

…dort werden die ausrangierten Geräte oft nicht umweltgerecht wiederverwertet. Das führt zu Risiken für…

... die menschliche Gesundheit und für die Umwelt – sowie zum Verlust von wertvollen Rohstoffen.

… die menschliche Gesundheit und für die Umwelt – sowie zum Verlust von wertvollen Rohstoffen.

Wertvolle Materialien

In einem Smartphone befinden sich nicht nur Silber, Gold, Kupfer, Eisen, Aluminium, Nickel und Palladium, sondern auch Stoffe wie Kobalt, Indium, Tantal, Gallium, Niob, Wolfram und Platin, die von der Europäischen Kommission als „kritisch“ eingestuft werden, weil sie weltweit immer knapper werden.

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Hartmut Schumacher   Redakteur

Hartmut ist ganz vernarrt in Smartphones und Tablets. Allerdings hielt er auch schon Digitaluhren für eine ziemlich tolle Erfindung. Er betrachtet Gedankenstriche als nützliche Strukturierungsmittel – und schreibt nur gelegentlich in der dritten Person über sich selbst.

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