Chromecast und Chromecast Audio: Bestehende Boxen und TV’s für wenig Geld ans Netz

Martin Reitbauer 10. December 2015 0 Kommentar(e)

Zwei Jahre nach der fulminanten Premiere des günstigen Streaming-Sticks hat Google die zweite Generation von Chromecast vorgestellt – und das gleich in doppelter Ausführung. Der „normale“ Chromecast bringt wie gewohnt Fernseher und Projektoren ins WLAN, der neue „Chromecast Audio“ macht Lautsprecher streamingfähig.

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Beide Geräte sind scheibenförmig, werden mit flexiblen Kabeln angeschlossen, beherrschen das schnelle WLAN-ac im 5 GHz-Band und sind mit mehrere Antennen bestückt um besseren Empfang zu gewährleisten. Mit jeweils 39 Euro sind die Preise wieder gewohnt niedrig.

 

Starke Strömung: Chromecast (2.Gen)

Zwei Jahre mussten Chromecast-Nutzer auf ein Hardware-Upgrade für Googles Streaming-Client warten, seit Oktober ist die überarbeitete Variante (die wieder nur „Chromecast“ heißt) nun im Handel bzw. direkt über den Play Store erhältlich.
Der neue Chromecast sieht völlig anders aus als sein Vorgänger. Statt eines Sticks haben wir es nun mit einem flachen Puck zu tun, der mittels eines flexiblen Flachkabels an den HDMI-Port des Wiedergabegeräts angeschlossen wird. Der Stecker ist mit einem magnetischen Plättchen versehen, durch den das Kabel beim Transport am Gehäuse haftet.

Was ist neu?

Der neue Chromecast beseitigt ein gewichtiges Manko seines Vorgängers: Dieser konnte sich nur in 2,4 GHz-WLANs (802.11n) einbuchen. Da dieses Frequenzband mittlerweile stark überlaufen ist, ziehen Nutzer zunehmend das ­
5 GHz-WLAN (802.11ac) vor, das durch breitere Funkkanäle und parallele Datenströme (MIMO) höhere Geschwindigkeiten erlaubt. Die neuen Chromecasts unterstützen nun WLAN-ac und zeichnen sich auch durch ein besseres Antennendesign aus – drei Antennen sorgen für besseren Empfang und höheren Datendurchsatz.

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Schnelleres Streamen

Die Hardware-Änderungen machen sich bezahlt: In unserem Test brauchte ein Netflix Full HD-Stream mit dem alten Chromecast 15-25 Sekunden zum Starten, der neue Chromecast schaffte es (im 5 GHz-WLAN) innerhalb von 7-15 Sekunden. Ein Software-Update soll Anfang 2016 dafür sorgen, dass die Wiedergabe noch schneller startet. Betrachtet der User z.B. die Ãœbersichtsseite einer Netflix-Serie, sollen ein paar Sekunden der ersten Folge im Chromecast schon zwischengespeichert werden, um den Stream gegebenenfalls schneller starten zu können. Gleichzeitig mit dem neuen Chromecast wurde eine überarbeitete Version der Chromecast-App vorgestellt, die auch Besitzern des alten Chromecast zugutekommt. So können begonnene Streams von allen Geräten im WLAN aus pausiert oder gestoppt werden – egal, wer den Stream gestartet hat.

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Das ist neu beim Chromecast

  • Flexibles Anschlusskabel für einfacheres Positionieren am Wiedergabegerät.
  • Drei Antennen für stabileren Empfang und höhere Datendurchsätze.
  • Unterstützung für WLAN 802.11ac und das 5 GHz-Frequenzband.
  • Schnelleres Starten von Streams durch App-Preloading und Vorab-Laden von Teilen des Videos.
  • Bei 4K-Inhalten ist immer noch Fehlanzeige: Der Chromecast streamt höchstens 1080p.

 

Preis: EUR 39,-
Max. Auflösung: Full HD (1080p)
Konnektivität: HDMI, microUSB (Stromversorgung), WLAN 802.11ac
Hardware: Dualcore-Prozessor, 512 MB RAM
Weitere Details…

 

Kleiner Rundfunker: Chromecast Audio

Der Chromecast Audio unterscheidet sich äußerlich in zwei Merkmalen vom „normalen“ Chromecast: Er steht nur in Schwarz zur Verfügung und die Oberfläche ist wie eine Schallplatte gerillt. Technik und Funktionsprinzip sind dieselben – nur eben für Audio- statt für Video. Der kleine Puck wird per Micro-USB mit Strom versorgt und über ein Klinken-Kabel an das Ausgabegerät angeschlossen. Per Spezialkabel können auch Cinch- oder optische Eingänge bedient werden. Die Einrichtung erfolgt über die Chromecast-App, wo das Gerät in das lokale WLAN (2,4 oder 5 GHz) eingebucht wird und einen Namen erhält. Dann steht dem smarten Musikgenuss auf „dummen“ Boxen nichts mehr im Wege: Neben Google Play Musik, TuneIn Radio, Deezer und etlichen weiteren Apps arbeitet nun auch der Streaming-Platzhirsch Spotify mit Chromecast zusammen – zumindest wenn man ein Premium-Abo gebucht hat.

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Eigentlich ist der Nutzer aber nicht von der Gnade der App-Macher abhängig, denn Android erlaubt es, die gesamte Audio-Ausgabe des Geräts auf den Chromecast Audio umzuleiten. Dazu tippt man (falls vorhanden) auf das Chromecast-Symbol in den Schnelleinstellungen des Smartphones oder wählt „Bildschirm/Audio streamen“ in der Chromecast-App. Ein baldiges Software-­Update soll es außerdem ermöglichen, auf mehrere Chromecasts gleichzeitig zu streamen – etwa, um zwei Lautsprecher zu einem Stereosystem zu bündeln oder die gesamte Wohnung mit demselben Stream zu beschallen. Vielleicht wird es gar möglich, den Ton von Chromecast Video-Streams zu entkoppeln und ihn an einen oder zwei Chromecasts ­Audio zu schicken.

Preis: EUR 39,-
Konnektivität: 3,5 mm Klinke, per Spezialkabel (nicht im Lieferumfang): RCA (Cinch), optisch, microUSB (Stromversorgung), WLAN 802.11ac
Hardware: Dualcore-Prozessor, 512 MB RAM
Weitere Details…

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