Google Pixel C: Googles erstes eigener Laptop-Tablet-Hybrid im Test

Martin Reitbauer 9. February 2016 0 Kommentar(e)
Google Pixel C: Googles erstes eigener Laptop-Tablet-Hybrid im Test Androidmag.de 5 5 Sterne

Das Tablet als Laptop-Ersatz – zuletzt überwogen die Zweifel, ob diese Vision je wahr wird. Mit dem Pixel C wagt Google einen weiteren Versuch – aber die Software kann mit der schmucken Hardware nicht Schritt halten.

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Totgesagte leben länger – dieser Spruch scheint sich auch für die Gerätekategorie Tablet zu bewahrheiten. Ãœberschlugen sich vor wenigen Monaten noch die Berichte zu schwindenden Absatzzahlen, präsentierten die Tech-Riesen Google, Apple und Microsoft mit dem Pixel C, dem iPad pro und dem Surface Pro 4 gegen Ende des Jahres beinahe zeitgleich sehr ähnliche Geräte, die man als Tablets für die Arbeit bezeichnen könnte. Microsoft-Fans sehen sich bestätigt – war das Surface doch seit jeher auf diesen Aufgabenbereich hin getrimmt.

Das Pixel C steht sowohl in der Tradition der Chromebooks von Google (dessen letzter Exponent schließlich „Chromebook Pixel“ hieß) als auch jener der Nexus-Serie: Als Betriebssystem läuft nicht Chrome OS sondern Android Marshmallow in der puren Form. Beobachter deuten dies als Hinweis auf eine mögliche Zusammenführung von Android und Chrome OS in der näheren Zukunft.

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Ist das Tastatur-Cover auf dem Tablet arretiert, ist das Gebilde etwa 15 mm stark – dick für ein Tablet, dünn für einen Laptop.

Edel-Hardware

Der Hersteller trägt der Annäherung an Chrome OS auch optisch Rechnung: Ein LED-Balken („Lightbar“) in den Google-Farben ziert der Rückseite des Tablets – wie beim Chromebook. Das Gehäuse ist im Unibody-Verfahren aus einem Stück Aluminium gefertigt und makellos verarbeitet. Allerdings wird das Gerät dadurch auch recht schwer: Mit 519 Gramm wiegt es deutlich mehr als die direkte Tablet-Konkurrenz von Samsung (Galaxy Tab S2: 389 g) oder Apple (iPad Air 2: 437 g ). Der Vergleich mit den Arbeitstieren Microsoft Surface 3 (622 g) und dem iPad Pro (713 Gramm) fällt besser aus. Tatsächlich muss man aber 400 Gramm für ein Stück Sonderausstattung hinzurechnen, auf das wohl kein Nutzer verzichten wird: Das Tastatur-Cover.

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Die sogenannte „Lightbar“ auf der Rückseite sieht cool aus und zeigt bei einem Doppeltipp aufs Gehäuse den Akkustand an.

Flotte Tippse

Das gute Stück kostet 169 Euro extra (was bei den Type-Covers von Microsoft und Apple nicht viel anders ist) und haftet magnetisch an seinem Mutterschiff. Mit den Tasten nach unten schützt es den Bildschirm beim Transport, zum Arbeiten lässt sich das Tablet an eine integrierte Magnetschiene auf der Oberseite andocken. Damit kann der Bildschirm stufenlos aufgestellt werden. Die Präzision und Kraft, mit der der Mechanismus magnetisch einschnappt, ist ein haptischer Genuss. Die Tastatur an sich ist zwar kompakt, erreicht mit einem Tastenabstand von 18,8 mm aber beinahe die Maße von Ultrabook-Tastaturen. Das Tippgefühl ist angenehm und erinnert mit dem geringen Tastenhub an Apple-Tastaturen. Geladen wird das Cover vom Tablet – per Induktion.

Auf ein wichtiges Merkmal von Laptop-Tastaturen verzichtet Google aber: Das Touchpad. Es bleibt dem Nutzer auch bei gekoppelter Tastatur nichts übrig, als laufend den Bildschirm zu berühren, was besonders bei Aufgaben wie Tabellenkalkulation oder Textverarbeitung das Arbeitstempo senkt.

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Der verstellbare Klappmechanismus der Tastatur ist genial. Das Tablet hält darin bombenfest – nur mit Magneten.

Office-Produktivität

Auch die Anschaffung einer Bluetooth-Maus bringt nicht viel, denn selbst Googles eigene Office-Programme sind dafür nicht ausgelegt: Die App „Google Tabellen“ etwa erlaubt es nicht, per Mausrad zu scrollen und zu zoomen. Da hilft es auch nicht viel weiter, dass das System die vom PC gewohnten Tastaturkürzel wie ALT+TAB zum Wechseln zwischen Fenstern oder STRG+BACKSPACE zum Löschen ganzer Wörter beherrscht. Anders als Tablets von Samsung oder Apple hat das Pixel C außerdem keine geteilte Bildschirmansicht. Es wird interessant sein, zu sehen, ob Google diese Mängel im Betriebssystem mit der nächsten Android-Version (N) ausbügelt.

Immerhin punktet das Pixel C auch jetzt schon mit seinem hellen Bildschirm (~500 cd/m²), dem starken Nvidia Tegra Prozessor und den ausgezeichneten Stereo-Lautsprechern auch bei typischen Tablet-Aufgaben: Lesen, Videos ansehen, spielen. Zudem sind die Laufzeiten sehr gut und der Akku ist mit USB-C schnell geladen.

Fazit

Man merkt dem Pixel C an, dass die Projektleitung Google-intern bei jenem Team lag, das üblicherweise Chromebooks herstellt: Das Design ist hinreißend, Verarbeitung und Hardware-Ausstattung exzellent (obwohl ein Fingerabdrucksensor nicht geschadet hätte). Aber dem Tablet als Laptop-Ersatz im Arbeitsleben ist Google mit dem Pixel C nicht viel näher gekommen. Vielleicht ändert sich das mit Android N.

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