Die richtigen Apps zur richtigen Zeit: Cover will den Lockscreen revolutionieren und setzt dazu auf kontextsensitive Daten. Abhängig von Ort und Zeit sollen euch immer die passenden Apps präsentiert werden.
Go Locker, Holo Locker, Sparky – alternative Lockscreens gibt es für Android wie Sand am Meer. Die Flexibilität, bei Bedarf den Lockscreen, die Tastatur usw. austauschen zu können, gehört schließlich zu den vielen Stärken Androids. Mit Cover betritt nun ein weiterer Herausforderer die Bühne, der euren Lockscreen übernehmen will. Der Clou: Cover ist kontextsensitiv und zeigt euch abhängig von Zeit und Ort immer die passenden Apps.
Nicht erst seit Google Now gehört die Erschließung von kontextsensitiven Daten zu den ganz großen Themen in der IT. Wo und zu welchem Zeitpunkt wir irgendwo sind, lässt oftmals genaue Rückschlüsse darauf zu, was uns gerade interessiert und wichtig sein könnte. In diese Kerbe wollen jetzt auch die Macher hinter Cover schlagen und bringen mit dem gleichnamigen Lockscreen eine App, die lernfähig ist und abhängig von Ort und Zeit immer die passenden Apps anzeigen soll.
Dazu bedienen sich die Entwickler, ehemalige Angestellte von Branchengrößen wie Google, Yahoo oder Facebook, des Geofancing. Mit der Zeit lernt Cover euer Verhalten und platziert die relevantesten Apps, abhängig von Zeit und Ort, auf dem Lockscreen. Mit einer Wischgeste seht ihr weitere Apps in einer Seitenleiste. Auf der Arbeit könnte euch Cover also beispielsweise Google Mail, den Kalender oder Dropbox anzeigen. Zuhause zur Entspannung Youtube, Facebook oder Flipboard. Und im Auto Google Maps, Waze oder eine Radio-App wie TuneIn Radio. Cover ist lernfähig und soll sich innerhalb weniger Tage auf eure Vorlieben einstellen können.
“Die richtigen Apps zur richtigen Zeit”, so beschreibt Todd Jackson, seines Zeichens Mitgründer und Chefdesigner von Cover, das Ziel des Lockscreens. Ein großes Anliegen war dem Team hinter Cover auch, dass ihr neue Lockscreen bestehende Homescreens nicht antastet. Viel Liebe, Zeit und Mühe hätten die Nutzer in die Anordnung von Widgets, Icons, Hintergrundbilder usw. investiert. Das wolle man bei Cover nicht kaputt machen. Löblich, wie ich finde.
Anerkennung verdient ebenfalls der “Android first”-Ansatz, den Cover verfolgt. Während sich viele Entwickler auf iOS konzentrieren, weil sie dort höhere Umsatzchancen sehen, hält Todd Jackson die Android-Flagge hoch: “Unser Ziel ist es, das beste Android-Entwicklerteam aufzubauen.” Wie gesagt, dafür verdienen die Macher auch Anerkennung. Allerdings ist so eine App wie Cover in geschlossenen Systemen wie iOS und Windows Phone ja ohnehin nicht möglich.
Ein Teaser zeigt Cover in Aktion:
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Die Kollegen von The Verge hatten schon die Möglichkeit, Cover auf mehreren Smartphones auszuprobieren und waren begeistert. Die App lief absolut flüssig, verbrauchte wenig Ressourcen und Cover lernte sehr schnell, wann und wo welche Apps relevant sind. Auch das Peek-Feature, wodurch Inhalte von Apps angesehen werden können, ohne das Smartphone zu entsperren, hat begeistert.
Nur sieben Monate hat die Entwicklung von Cover gebraucht, von der ersten Zeile Code bis hin zur jetzigen Version 1.0. Wer Cover selbst ausprobieren will, muss sich hier auf coverscreen.com anmelden und kommt dann auf eine Warteliste. Der neue Lockscreen ist vollkommen kostenlos und so soll es laut Cover auch bleiben. Über die Monetarisierung der App wolle man sich später Gedanken machen, heißt es.
Was haltet ihr von Cover, würdet ihr dem neuen Lockscreen eine Chance geben? Und welchen Lockscreen benutzt ihr gerade?