Das Geheimnis der Werbung: Hochfrequente Töne ermöglichen Tracking vom TV aufs Smartphone

Um das Nutzerverhalten besser zu durchschauen und gezielter für die eigenen Zwecke auszunutzen setzt die Werbeindustrie immer wieder auf neue Technologien. Nun lassen sich Nutzer ganz unbemerkt auch über mehrere Geräte hinweg per Ultraschall identifizieren.

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Nur weil die technische Entwicklung etwas ermöglicht, heißt das noch lange nicht, dass es auch gemacht werden muss oder sollte. Die Massenüberwachung der Geheimdienste ist so ein Beispiel. Doch auch die Werbeindustrie hat ein Interesse daran, den Nutzer noch besser kennenzulernen, schließlich lassen sich so noch gezielter die passenden Werbeanzeigen schalten. Dieses Vorgehen hat zwar schon jetzt im Internet dank Tracking Cookies und Co. ein überaus bedenkliches Ausmaß angenommen, aber es wird leider noch schlimmer.

Wie Ars Technica berichtet, nutzen derzeit bereits mehr als ein Dutzend Werbeunternehmen Ultraschalltechnologie, um einen Nutzer auch über mehrere Geräte hinweg zu identifizieren. Dabei strahlt z.B. ein Werbespot im Fernsehen ein hochfrequentes Ultraschallsignal aus. Dieses ist für das menschliche Gehör zwar nicht wahrnehmbar, das Mikrofon unseres Smartphones registriert dieses Signal allerdings sehr wohl. So lässt sich nicht nur nachvollziehen, wie lange ein Nutzer Werbung sieht, sondern auch, ob er nach einem Spot etwa eine Suche nach dem entsprechenden Produkt auf seinem Smartphone startet. So lässt sich die Nutzung mehrerer Geräte bequem bündeln, so dass Marketing-Unternehmen ein sehr klares Bild von dem Nutzer erhalten.

Soweit so schlimm, doch was jeden Nutzer wirklich beunruhigen sollte, ist die Tatsache, dass diese Technologie bereits eingesetzt wird, ohne dass der Nutzer darüber in Kenntnis gesetzt wird. Derzeit sind bereits 67 Apps bekannt, die auf die Ultraschall-Technologie setzen, indem sie das SDK des Unternehmens SilverPush verwenden. SilverPush trackt die Nutzer nicht nur anhand des Ultraschallsignals, sondern setzt zudem auch gleich noch einen Cookie im Browser. Um welche Apps es sich konkret handelt, will das Unternehmen nicht verraten. Derzeit beschäftigt sich die US-amerikanische FTC (Federal Trade Commission) mit der Technologie und der Möglichkeit einen gläsernen Nutzer anhand der Daten der uns umgebenden Geräte zu erstellen. Bleibt nur zu hoffen, dass die FTC sich auf die Seite der Nutzer schlägt und die Technologie unterbindet.

Quelle: Ars Technica (via Futurezone)