Microsoft verschlankt sich: Insgesamt 18.000 Stellen sollen bis Juni 2015 abgebaut werden. Auch Forschungslabore werden nicht ausgenommen, die an interessanten Zukunftsthemen arbeiten.
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Die Forschungsabteilungen gelten allgemein hin als das Rückgrat der großen IT-Konzerne. Wer nicht forscht und neue Produkte entwickelt, der wird schließlich überholt und landet irgendwann auf dem Technik-Friedhof der Geschichte. Kein gutes Zeichen also, dass Microsoft beim geplanten, 18.000 Jobs umfassenden Stellenabbau, auch ein Forschungslabor im Silicon Valley schließt.
Bereits heute soll das Forschungslabor in Mountain View geschlossen werden, wie ein Microsoft-Mitarbeiter auf Twitter bekanntgab. Dort arbeiteten zuletzt 75 teils renommierte Forscher an Zukunftsthemen wie etwa dem verteilten Rechnen, Lösungen zum Schutz der Privatsphäre oder der IT-Sicherheit. Insgesamt 50 Forschungsstellen seien laut Medienberichten von Microsofts Rotstift betroffen. Mit dem Schritt wolle sich Microsoft nicht aus der Forschung zurückziehen, betont ein Sprecher Microsofts gegenüber ZDnet. Vielmehr gehe es um eine „Konsolidierung“ der Labors an der amerikanischen Westküste. 1000 Mitarbeiter arbeiten aktuell bei Microsoft Research. Wie die Seattle Times berichtet, soll die Forschungsgruppe für Cybersecurity und Datensicherheit aufgespalten und Mitarbeiter zum Teil in andere Unternehmensbereiche wechseln.
Satya Nadella, neuer Mann am Microsoft-Steuer, hat die geplanten Stellenstreichungen eingeleitet. Unter dem Motto „Mobile first, Cloud first“, will der Microsoft-CEO das Geschäft mehr auf den Cloud-Sektor beziehungsweise mobile Lösungen lenken. Dabei soll Microsoft weltweit insgesamt 2.100 Kündigungen ausgesprochen haben, den Großteil der bereits angesprochenen 18.000 Jobs machen ehemalige Nokia-Mitarbeiter aus. In Deutschland sollen hingegen nur wenige Mitarbeiter ihren Hut nehmen müssen, zuletzt war von einer zweistelligen Zahl die Rede. Bis zum Ende des Geschäftsjahres im Juni 2015 soll der Stellenabbau komplett über die Bühne gegangen sein.
Quelle: heise