Microsoft, ein kaltherziger Totengräber? Bald sollen die Marken „Nokia“ und „Windows Phone“ vom Markt verschwinden, wie Geeks on Gadgets exklusiv berichtet. Doch so einfach ist die Sache nicht.
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Bisher hat Microsoft bereits 15 mal (in Worten: Fünfzehn) den Namen für sein mobiles Betriebssystem geändert: Von Windows CE über Pocket PC zu Windows Mobile und zuletzt Windows Phone – und dabei sind kleinere Zwischenschritte noch gar nicht mit eingerechnet. Aber vielleicht wird die 16 ja zur Glückszahl für den Software-Hersteller aus Redmond: Wie Geeks on Gadgets nämlich exklusiv berichtet, sollen die Marken „Nokia“ und „Windows Phone“ vom Markt verschwinden und ersetzt werden.
Stattdessen wolle man, wie die Kollegen aus einer internen Quellen erfahren haben wollen, voll auf die Marke „Lumia“ setzen – das ist aber nicht so überraschend, wie es auf dem ersten Blick scheint: Microsoft hat nur die Hardware-Spare von Nokia übernommen, der restliche Konzern existiert weiterhin eigenständig. Im Zuge der Übernahme hat das Unternehmen die Markenrechte an „Nokia“ nicht gekauft, sondern lediglich gemietet: Bis Ende 2015 kann Microsoft alleine entscheiden, was es mit der Marke anstellt. Danach allerdings, pünktlich zum 01.01.2016, darf auch Nokia wieder die eigene Marke verwenden und Smartphones unter dem Label auf den Markt bringen – dabei kann Nokia übrigens alleine entscheiden, welches System es dafür nutzt. Wenn Microsoft also eh nicht die volle Kontrolle über die Nokia-Marke hat, ergibt es aus unternehmerischer Sicht natürlich Sinn, frühzeitig auf eine andere zu setzen: Lumia.
Doch auch die Marke „Windows Phone“ soll schon bald der Vergangenheit angehören und schlicht durch „Windows“ ersetzt werden. Hier verdeutlicht sich der Weg, den Microsoft bereits hinter den Kulissen eingeschlagen hat: Unter der Motto „One Windows“, übersetzt: Ein Windows [für alle], arbeitet der weltweit größte Software-Hersteller an der Vereinigung seiner Betriebssysteme. Windows für PCs, Windows Phone, Windows RT und das OS der XBOX sollen zusammengeführt werden und auf derselben technischen Basis basieren. Dadurch erhofft sich Microsoft mehr Schlagkraft im Kampf mit Google und Apple.
Quelle: Geeks on Gadgets (via The Verge)