Google ist wohl immer für eine Überraschung gut und spätestens seitdem man die Übernahme von Motorola Mobility bekannt gegeben hat, ist klar: von nun an bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Google erkauft sich den amerikanischen Handyhersteller um wohlfeile 12,5 Milliarden US-Dollar, wir haben davon berichtet. Auf diesem Weg sichert sich der Internet-Gigant nicht nur eine Reihe von essentiellen Patenten. Auch der endgültige Einstieg in die Mobilfunkbranche scheint dank des Milliarden-Deals sichergestellt. Branchenintern kommentierte man die Übernahme durchwegs wohlwollend und positiv. Android-Größen wie LG, HTC und Co. gehen mehrheitlich davon aus, dass Google mit der Fusion vor allem ein Ziel verfolgt: die Ausgangsposition vom OS Android in Hinblick auf Patentklagen nachhaltig zu stärken.
Nokia wittert …
Nokia Chef Stephen Elop sieht das Ganze naturgemäß etwas anders. Die Übernahme von Motorola durch Google stelle, seiner Meinung nach, eine ernst zu nehmende Gefahr für die Mobilfunkbranche dar. „Wäre ich ein Android-Hersteller, Mobilfunkbetreiber oder in irgendeiner Art und Weise in dieser Branche tätig, ich würde bestimmte Vorstände bei Google anrufen und sagen: Ich sehe Anzeichen von Gefahr“, so Stephen Elop bei einem Business-Talk in Helsinki. Nicht ganz uneigennützig fordert der finnische Konzernchef ein „3. Ökosystem“. Die faire Wettbewerbssituation am Smartphone Markt könne nur dann erhalten bleiben, wenn man neben Android und Apple einen dritten Anbieter etabliere. Elop geht davon aus, dass Nokia/Microsoft in der Lage ist, künftig für Gegengewicht zu sorgen. Allen medialen Unkenrufen zu Trotz verkündet er, dass sich das Microsoft Windows Phone 7 bestens entwickelt.
Samsung zittert …
Dass selbst erfolgsverwöhnte Android Partner reagieren müssen, macht Lee Kun-hee, Vorsitzender von Samsung Electronics Co., deutlich: „Wir müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit bei der Informationstechnologie stärken, uns mehr qualifizierte Mitarbeiter sichern und aktiver Fusionen und Übernahmen anstreben“.
Quellen: areamobile.de, derstandard.at und forbes.com