Der Mobile World Congress, die weltweit wichtigste Fachmesse rund um das Thema Mobile, machte auch in diesem Jahr wieder eines deutlich: Android ist allgegenwärtig und gibt den Innovationstakt wie kein anderes Betriebssystem vor. Während Windows Phone de facto nur auf dem Stand von Nokia präsent war, gab es an allen Ecken und Enden des Messegeländes Hard- oder Software auf Basis von Googles Betriebssystem zu sehen. Was genau, haben wir in diesem Überblick für euch zusammengefasst.
Zumindest in Sachen medialer Aufmerksamkeit geht das Galaxy S5 locker als Messehighlight schlechthin durch. Samsung hat den Fitness- und Lifestyle-Aspekt, der bereits mit dem S4 und dem S4 Active bereits angedeutet wurde, noch weiter ausgebaut. So ist das Galaxy S5 nicht nur wasser- und staubfest (wohlgemerkt nicht wasser- und staubdicht), sondern besitzt neben speziellen Software-Features auch einen auf der Rückseite des Gerätes befindlichen Pulsmesser.
Weitere Infos zum Samsung Galaxy S5 findet ihr in unserem Übersichtsartikel.
Samsung zeigte zwei neue Smartwatches, die Gear 2 und die Gear Neo, die neuerdings nicht mehr mit Android, sondern auf Basis des hauseigenen Betriebssystems Tizen laufen. Auch die erste Gear soll übrigens via Update das Tizen-Upgrade erhalten.
Das eigentliche Highlight in Sachen Wearables war aber die Gear Fit: ein leichter, stylisher Fitness-Tracker mit gebogenem, sehr kontrastreichem OLED-Screen. Im Funktionsumfang ist das Gadget seinen beiden Smartwatch-Geschwistern aber unterlegen und fokussiert sich vorwiegend auf das Messen der Herzfrequenz, dem Assistieren beim Sport und der Synchronisation mit den Gesundheits-Apps von Samsung.
Gleichzeitig zeigt die Gear Fit aber auch die Uhrzeit an, erlaubt das Steuern des Musik-Players am Smartphone und visualisiert Benachrichtigungen direkt am Handgelenk. Somit geht die Gear Fit auch als sehr komfortable und schöne Smartwatch durch. Leider wird die Gear Fit aber (offiziell) nur mit Galaxy-Geräten kompatibel sein.
Die Akkulaufzeit soll bei normaler Nutzung etwa drei bis vier Tage betragen, erscheinen soll das gute Stück am 11. April. Ein konkreter Preis ist noch nicht bekannt.
89 Euro. Das ist die unverbindliche Preisempfehlung, die der ehemalige Handy-Marktführer Nokia für sein erstes Android-Smartphone festgesetzt hat. Erkauft wieder dieser attraktive Preis durch eine nicht ganz taufrische Hardware und einer von Nokia sehr stark angepassten Oberfläche.
Das Nokia X gefiel uns aber in Sachen Verarbeitung und auch das Display ist ordentlich. Spannend wird das Ganze zudem durch die Möglichkeit, Android-Apps via Sideload zu installieren. So lässt sich relativ unkompliziert über die Installation eines Homescreen-Launchers die gewohnte Android-Optik herstellen.
Hier findet ihr mehr Infos zu den übrigen Android-Geräten von Nokia.
Ein Trend, der sich immer mehr abzeichnet, ist der ungeheure Preisverfall bei Einsteiger-Smartphones. Nokias Asha 230 soll etwa 45 Euro kosten, noch krasser ist der Prototyp eines 25 US-Dollar Smartphones von Mozilla.
Mit der neuesten Version von Firefox OS ausgestattet, bietet das Smartphone in etwa jene Specs, die 2007 das iPhone bot. Dazu zählen beispielsweise eine 3,5 Zoll Display mit 480 x 320 Pixel, eine 2 MP Kamera und keine 3G-Konnektivität. Natürlich ist das Gebotene aber nicht mit dem damaligen Top-Smartphone von Apple vergleichbar, dazu ist das Display zu schlecht und die Oberfläche zu ruckelig.
Dennoch: ASUS, Lenovo, Nokia und allen voran Mozilla zeigen, wieviel Smartphone (oder Tablet) man für sehr sehr wenig Geld aktuell schon bekommt. Unerschlossene Märkte in Südamerika, Afrika und in vielen Teilen Asiens sollen künftig mit derartigen Geräten aufgemischt werden.
Mit einem neuen Modell seines Flaggschiffes konnte HTC zwar nicht dienen, dennoch hatten die Taiwaner zwei neue Smartphone im Gepäck. Technisch sind beide zwar keine Überflieger, in Sachen Design und Ausstattung konnten das HTC Desire 610 und HTC Desire 816 dennoch überzeugen.
Spannend ist vor allem der angepeilte Preis von 300 Euro für das Desire 610 bzw. 380 Euro für das Desire 816.
Weitere Infos zum HTC Desire 610 und HTC Desire 816 findest du hier.
Der chinesische Telekom-Allrounder Huawei präsentierte unter anderem den Quasi-Nachfolger des ordentlichen Ascend P6, und zwar das Ascend P7 mini. Dieses besitzt eine 4,5 Zoll Display mit nicht mehr ganz aktuellen 960 x 540 Pixeln, das eigentliche Highlights des Gerätes ist aber das LTE Cat. 4-Modul, das theoretische Download-Raten von bis zu 150 MBit/s ermöglicht. Ein schönes Gerät, dessen Preis von 299 Euro aber etwas hoch angesetzt.
Spannend ist zudem das Huawei Talkband B1, ein Fitness-Tracker für das Handgelenk mit einem flexiblem 1,4 Zoll OLED-Bildschirm. Das Gadget zählt zurückgelegte Schritte, misst den Schlafrhythmus, zeigt Anrufe und diverse Benachrichtigungen an und gibt Auskunft über verbrannte Kalorien. Der 90 mAh große Akku soll sechs Tage durchhalten, erscheinen soll es in Europa im Laufe des 2. Quartals.
Hier findet ihr mehr Infos zu den neuen Huawei-Geräten.
Bei LG gab es das LG G2 Mini zu sehen, eine kleinere und technisch etwas abgespeckte Variante des aktuellen Flaggschiffes G2. Statt eines Snapdragon 800 kommt in der Mini-Version „nur“ ein Snapdragon 400 zum Einsatz. Die Auflösung des 4,7 Zoll großen Displays beträgt etwas magere 960 x 540 Pixel. Dafür gibt es als Software Android 4.4 und die vom großen Bruder bekannten Features wie etwa KnockOn oder die Buttons auf der Rückseite.
Spannend ist zudem das G Pro 2, der Nachfolger des LG gelungenen Phablets. Grundsätzlich gleicht dieses in Sachen Hardware weitgehend dem LG G Flex, das heißt: 5,9 Zoll Full HD-Display, Snapdragon 800 Chip, 3 GB Arbeitsspeicher und sämtliche Software-Features.
In Südkorea geht das G Pro 2 im März an den Start, wann und ob das Gerät auch in Deutschland kommt, muss sich noch zeigen.
Neben dem Xperia Z2 und dem Xperia Z2 Tablet (zu denen ihr in diesem Artikel weitere Infos findet) hat Sony außerdem seinen eigenen Fitness-Tracker gezeigt, der bereits auf der CES vorgestellt wurde.
Das Sony SmartBand mit dem Herzstück „Core“ ähnelt in Sachen Funktionsweise bereits erhätlichen Produkten von FitBit oder Jawbone. Interessant ist aber, dass Sony das Gadget nicht als reines Fitness-Zubehör vermarktet. Stattdessen verfolgt Sony einen ganzheitlichen Ansatz, den etwa auch Samsung eingeschlagen hat.
Die App „Lifelog“ zeichnet nicht nur sportliche Aktivitäten auf, sondern merkt sich etwa auch, wie viele Songs du hörst, welche Strecken du im Auto zurücklegst, welche Bücher du liest und und und.
Auch Braun steigt ins Gadget-Geschäft ein, und zwar mit einer smarten Zahnbürste. Überraschenderweise steckt dabei aber weit mehr dahinter, als nur ein PR-Gag. Denn die zugehörige App ist wirklich sehr schön gemacht, bietet unzählige Einstellungsmöglichkeiten sowie Bürst-Modi und wartet mit klugen Ideen auf. Dazu zählen etwa Gamification-Elemente à la Foursquare in Form von „Achievements“ für diverse Tätigkeiten. So winkt etwa eine Auszeichnung für regelmäßiges Zähneputzen oder das akkurate Befolgen von voreingestellten Modi.
Das ist natürlich vor allem für Kinder genial, die für gewöhnlich eher widerwillig zum Zähneputzen schreiten. Eine coole sache wie wir finden, der Preis ist mit rund 200 Euro aber etwas hoch angesetzt.
In den Handel kommt die smarte Oral B-Zahnbürste als erstes im Frühjahr in Deutschland, im Juni ist ein globaler Launch angepeilt.
Hier findet ihr weitere Infos zur smarten Zahnbürste von Oral B.
Das finnische Unternehmen Jolla, das aus ehemaligen Nokia-Mitarbeitern besteht und das Betriebssytem Sailfish OS, welches wiederum auf Meego basiert, waren ebenfalls auf dem MWC vertreten. Das erste Smartphone des Unternehmens ist eher unspektulär, denn 4,5 Zoll mit 960 x 540 Pixel, ein 1,4 GHz Dualcore-Prozessor, 1 GB RAM und 2.100-MAh-Akku sind nicht mehr ganz Up-To-Date.
Sehr spannend ist aber die Tatsache, dass sich mit Sailfish OS Android-Apps nutzen lassen, die über die Third-Party-Stores von Amazon oder Yandex bezogen werden können. Auch die Installation des Play Stores ist mit etwas Geschick möglich.
Noch spannender wird das Ganze aber durch die Tatsache, dass sich Sailfish OS auch auf bestehenden Android-Geräten installieren lässt. Den entsprechenden Installer will Jolla im März launchen, wir halten euch auf dem Laufenden!