Neue Prozessoren von Qualcomm: Der Snapdragon 801 soll die Führerschaft bei High End-Modellen behaupten, die Modelle sind 610 und 615 sind für Einsteiger- und Mittelklassegeräte gedacht – obwohl beide 64 Bit fähig sind und letztgenannter sogar acht Kerne besitzt.
2013 war ein gutes Jahr für Qualcomm, ein sehr gutes sogar: man konnte den ärgsten Konkurrenten NVIDIA auf die Plätze verweisen und während sich Intel immer noch schwer tut, im Mobilsektor Fuß zu fassen, hat MediaTek sich bisher nur um die Chips in günstigen Einsteiger- und Mittelklassegeräten gekümmert. Im Premium-Segment beherrschen die Prozessoren der Kalifornier die Landschaft – also dort, wo das richtige Geld zu holen ist.
Damit das auch so bleibt, hat der Prozessor-Primus nun mit dem Snapdragon 801 sowie den Snapdragon-Modelle 610 und 615 seine neusten Entwicklungen vorgestellt.
Der Snapdragon 801-Prozessor ist dabei eine leicht überarbeitete Version des Snapdragon 800, der sich beispielsweise in Boliden wie dem LG G2 oder dem Samsung Galaxy Note 3 finden lässt. Unterschiede gibt es zum einen hinsichtlich der Taktrate, die beim 801 jetzt auf bis zu 2,5 GHz klettert. Auch der Takt der verbauten Grafikeinheit, der Adreno 330 GPU, steigt auf 578 MHz. Wichtigste Neuerung ist vielleicht die Unterstützung von eMMC 5.0. Durch die schnelleren Speichermodule sind nun Geschwindigkeiten von bis zu 400 MBits die Sekunde möglich.
Sonst hat sich relativ wenig geändert – Qualcomm betreibt hier also nur eine leichte Modellpflege. Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.1, USB 3.0, 3G- und 4G-Mobilfunk mit bis zu 150 MBit/s werden vom neuen SoC unterstützt. Außerdem gibt es den Support von Display-Auflösungen von max. 2560 × 2048 Pixeln bei internen Displays sowie 4k-Auflösungen bei externen.
Noch im ersten Quartal dürften wir die erste Geräte mit den Prozessoren zu Gesicht bekommen. Dann natürlich in Topmodellen wie vielleicht dem Samsung Galaxy S5 oder dem neuen HTC One.
Auch wenn der erste Anschein täuscht, doch der ebenfalls vorgestellte Snapdragon 615 Octa Core-Prozessor, soll kein Chip für den High End-Markt werden. Mehr Kerne bedeuten also nicht notwendigerweise mehr Leistung und so siedelt sich der Achtkerner unterhalb des Snapdragon 800 sowie 801 an. Der Snapdragon 615 und 610, die auch vorgestellte Quad Core-Variante des 615er, basieren auf ARM’s Cortex A53-Technologie und sind 64 Bit-Prozessoren. Dank der neuen Adreno 405-GPU unterstützen beide Modelle jeweils DirectX11.2, OpenGL ES 3.0, Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.1 und Auflösungen von bis zu 3840 × 2160 Pixeln. Zur Taktrate gibt es noch keine Infos.
Mit den Snapdragon 610 und 615 könnte Qualcomm direkt MediaTek angreifen: Die Chinesen sind mit ihren Prozessoren in immer mehr Einsteiger- und Mittelklassegeräten zu finden. Ein Markt, der Dank Schwellenländer wie China, Indien oder Mexiko immer wichtiger für Chip-Produzenten wird. Ende des Jahres sollen die SoC’s auf den Markt kommen.
Passenderweise hat SanDisk auch neue Flash-Speicher vorgestellt. Die Module der Reihe iNAND Extreme basieren, wie oben bereits erwähnt, auf eMMC 5.0 und bieten Geschwindigkeiten von bis 400 MBits die Sekunde. In Varianten von 16, 32 und 64 GB sollen sie ab dem zweiten Quartal erhältlich sein und damit ihren Weg in die Topmodelle der Hersteller finden.
Was meint ihr, kann Qualcomm mit seinen Prozessoren seinen Nummer 1-Platz behalten?
Quelle: Android Police, (2), (3) [via Mobile Geeks, (2)]