Einen wahren Shitstorm musste Facebook im Frühjahr über sich ergehen lassen. Grund: Das Soziale Netzwerk entfernte den Messenger aus der Facebook-App, sodass Nutzer fortan die eigenständige Messenger-App installieren mussten, um weiterhin mit ihren Freunden zu schreiben. Jetzt hat sich Facebook-CEO Mark Zuckerberg erstmals zu den Gründen der unpopulären Maßnahme geäußert.
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Der Einfachheit halber, so Mark Zuckerberg, habe man sich im April dieses Jahres zu diesem Schritt entschlossen. Beim Social Network-Riesen war man davon überzeugt, dass eine App jeweils nur eine Aufgabe haben müsse. Die Hauptaufgabe der klassischen Facebook-App sei demnach die Anzeige des Newsfeeds, also neuer Einträge von Freunden, Gruppen und der Seiten, denen man ein Like gegeben hat. Doch die Chatfunktion sei in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, weshalb man den Messenger aus der Haupt-Anwendung entfernt hat, um Nutzern direkt den Zugriff auf ihre Nachrichten zu geben, ohne sie vorher warten zu lassen: Angeblich führte der Wechsel zwischen dem Newsfeed und dem Chat-Tab zu Ladezeiten, die man eliminieren wollte.
Ein weiterer Faktor seien aber auch eigenständige Nachrichten-Apps, beispielsweise WhatsApp oder Snapchat, die in den App Stores von Apple und Google eine immer größere Popularität gewannen. Mit einem eigenständigen Messenger wollte Facebook dieser Konkurrenz begegnen. Das allerdings klingt nach einem eher vorgeschobenen Grund, denn Facebook hat im Februar ja bekanntlich WhatsApp übernommen. Von dieser Seite bestand also keine Gefahr. Den Unmut der Nutzer kann Mark Zuckerberg aber verstehen: „Jeden in unserer Community zu ersuchen, eine neue App zu installieren, ist eine große Bitte“, so der CEO des Sozialen Netzwerks. Doch der gerade mal 30-jährige zeigt sich überzeugt, dass der Schritt notwendig war und langfristig zu einem besseren Nutzererlebnis führen wird: „Sie schreiben vielleicht fünfzehn Mal am Tag mit anderen Leuten. Jedes mal eine App starten und dann mehrere Schritte ausführen zu müssen, um Nachrichten verschicken zu können, sorgt nur für Friktion.“ Einmal eine neue App zu installieren, sei hingegen nur ein kurzzeitiger Aufwand.
Im Rahmen der Frage-und-Antwort-Stunde wurde auch Zuckerbergs Kleidungsstil thematisiert. Auf die Frage, wieso er immer das gleiche T-Shirt trage, antwortete Facebook-COO Sheryl Sandberg: Demnach gebe es so viele Dinge, über die sich Mark Zuckerberg Gedanken machen müsse, dass er auf Mode relativ wenig Wert legt und deshalb auf einen durchgängigen Stil setzt. Eine weitere Frage lautete, ob Facebook seinen Charme verliere? Laut Zuckerberg sollte Facebook aber niemals „cool“ sein, sondern Menschen lediglich eine Plattform zur Kommunikation geben.
Was sagt ihr den Gründen, die Zuckerberg hier angibt – plausibel oder nur eine Ausrede?
Quelle: Facebook (via derStandard, t3n, Apfelpage)