Hand aufs Herz: Die meisten Menschen haben mindestens einmal im Leben einen Porno konsumiert. Die erotischen Videos üben nämlich einen Reiz des Verbotenen auf uns aus. Gleichzeitig erhalten wir intime Einblicke in Bettgeschichtenanderer Menschen. Wir lernen verschiedene Körperformen und Stellungen kennen, regen unsere Fantasie an und bringen uns so richtig in Stimmung.
Konsumieren wir Pornos regelmäßig, können diese jedoch auch süchtig machen. Doch ab welchem Alter dürfen Pornos überhaupt angeschaut werden und welches Problem geht von erotischen Clips aus? Und was bedeutet es, pornosüchtig zu sein? Dieser Artikel liefert Antworten!
Mehr als ein Drittel der Jugendlichen in Deutschland hat schon einmal einen Porno angeschaut. Die Jugend wächst demnach mit erotischen Videos auf, die im Internet kostenlos zur Verfügung stehen. Die Plattformen fragen in der Regel nur ab, ob der User über 18 Jahre alt ist. Klickt der Konsument auf “Ja”, erhält er direkt Zugriff auf alle Formate.
Ihr erstes Video schauen viele Jugendliche in einem Alter zwischen 12 und 14 Jahren an. Dies ergab eine Umfrage durch Medien NRW im Jahr 2023. Kinder konsumieren also häufig Pornos, bevor sie ihren ersten Geschlechtsverkehr verzeichnen.
Gemäß § 184 im Strafgesetzbuch dürfen Jugendliche unter 18 Jahren Pornos nicht anschauen. Denn Kinder unterliegen in Deutschland einer besonderen Schutzbedürftigkeit. Da der Zugriff über das Internet jedoch einfach erfolgen kann, setzen sich viele Kinder und Jugendliche über das Verbot hinweg.
Gut zu wissen: Auf vielen Seiten mit pornografischen Inhalten lauern versteckte Gefahren. So fällt die Cybersicherheit auf Erotikseiten in der Regel gering aus. Nutzer können ihren PC hier mit Trojanern, Würmern und Co. belasten.
Zudem können Pornos unser Verständnis von Sexualität beeinflussen. Sie spiegeln nämlich nicht die Realität wider. Vielmehr wird der Sex übertrieben dargestellt. Frauen befriedigen in der Regel die Männer. Ihr sexuelles Verlangen wird selten gestillt. Der Fokus liegt auf der Penetration.
Konsumenten von Pornos können deswegen abstumpfen und weniger Spaß am realen Sex empfinden. Sie können auch falsche Erwartungen aufweisen. Sexuelle Reize werden nicht mehr wahrgenommen. Auch Versagensängste, Ekel oder Frustration können auf einen ungesunden Pornokonsum zurückgeführt werden.
Bin ich schon pornosüchtig? Wer sich diese Frage stellt, schaut sich regelmäßig pornografisches Material an. Eine Pornosucht besteht, wenn Betroffene die Kontrolle über ihr Konsumverhalten einbüßen. Sie können sich nicht mehr kontrollieren und müssen Pornos um jeden Preis anschauen.
Die Sucht bestimmt den Alltag und die Videos müssen immer wieder neue Reize bereit halten. Zu jeder Tageszeit kreisen die Gedanken um den nächsten Porno und die Zeit zwischen zwei Porno-Videos fällt stetig kürzer aus.
Der Sex im realen Leben stellt keine ausreichende Befriedigung mehr dar. Einige Betroffene weisen auch Schwierigkeiten auf, echte Beziehungen aufzubauen.
Wichtig ist, dass sich Pornosüchtige einer nahestehenden Person anvertrauen. Sie sollten über ihre Ängste und ihre Sucht sprechen. Die andere Person kann den Pornosüchtigen anschließend dabei unterstützen, eine Lösung zu finden und die Sucht behandeln zu lassen. Wichtige erste Maßnahmen sind unter anderem Contentfilter, die dem Süchtigen den Zugang zu bestimmten Seiten verwehren.
Bei Selbsthilfetreffen treten Betroffene mit anderen Pornosüchtigen in Kontakt, teilen ihre Geschichten und können sich gegenseitig auf ihrem Weg der Heilung unterstützen.
Es ist so einfach. Wir greifen nach unserem Smartphone oder unserem Laptop und erhalten in Sekundenschnelle Zugriff auf Erotikportale. Diese fragen lediglich ab, wie alt der Nutzer ist.
Wer täglich Pornos konsumiert und feststellt, dass immer neue Reize beim Sex ausfindig gemacht werden müssen, kann unter einer Pornosucht leiden. Diese schränkt den Alltag des Betroffenen erheblich ein. Pornosüchtige denken stets an den nächsten Porno und schauen sich immer heftigere Inhalte an. Häufig können sie echte Beziehungen nicht aufrechterhalten.
Hilfe erhalten Betroffene unter anderem in Selbsthilfegruppen. Wer vermutet, pornosüchtig zu sein, sollte sich im ersten Schritt an eine Vertrauensperson wenden und von den Problemen berichten. Gemeinsam können dann entsprechende Maßnahmen ergriffen und der Heilungsprozess eingeleitet werden.