Im Schatten des Berliner Funkturms findet seit 2005 die Internationale Funkausstellung wieder jährlich statt. Premiere feierte sie vor 92 Jahren 1924 ebenda, wenngleich der Turm erst zwei Jahre später gebaut wurde. Seitdem hat sich die Welt der Unterhaltungs- und Gebrauchselektronik natürlich massiv verändert, in Bezug auf den namengebenden Funk jedoch kann man von einer Renaissance sprechen.
Einst waren Röhrenradios die angesagten und modernen Produkte – sie erhielten ihre Daten damals wie heute über elektromagnetische Wellen. Nach dem Krieg eroberten dann zwar Antennen-Fernseher die Messehallen, alsbald verlagerte sich der Datenstrom aber auf das Kabel oder der Fluss versiegte ganz und gar, als Datenträger wie Kassette und CD eingeführt wurden. Und selbst mit dem Aufkommen des Internets in den 90er Jahren, als Informationen nicht mehr lokal abgespeichert, sondern über das Netz abrufbar wurden, war das (Telefon-)Kabel noch übermittelndes Medium Nummer 1.
Aber werden wir konkret: Die Evolution der Funkstandards ermöglicht das schnelle Übertragen von großen Datenmengen. Dadurch wird es z.B. möglich, dass das Live-Kamerabild einer Drohne auf Smartphone oder Tablet geworfen werden, man die Libelle aber zugleich auch ohne Verzögerung steuern kann.
Technologien wie LTE waren Voraussetzung, dass mobile Kameras ihre Bilder und Videoaufnahmen direkt ins Internet streamen. Und auch die ganze Reihe von Gadgets, die wir am Körper tragen (z.B. Fitnesstracker, Smartwatches, Bluetooth-Kopfhörer), würde ohne die unsichtbaren Radiowellen nichts weiter sein als Schmuck. Bald wird auch die Bezahlung kontaktfrei über die Luft abgewickelt werden. Man kann also sagen, es funkt ganz schön in unserer neuen Welt und auf der IFA 2016 noch viel mehr als im Jahre 1924.