Das Smartphone hat neue Möglichkeiten eröffnet, in der Freizeit etwas dazuzuverdienen. Unter günstigen Voraussetzungen lassen sich mit Apps schon recht ansehnliche Beträge erwirtschaften. Wir zeigen, wie es geht.
Die Idee, dank Internet leicht von jedem Ort aus Geld zu verdienen, ist so alt wie das weltweite Netz. Und wie früher in Zeitungsannoncen für Offline-Jobs, wimmelt es auch online von Angeboten, die unfassbare Verdienstmöglichkeiten in Aussicht stellen. 5000 Euro am Tag? Wer weiß, aber wenn, dann wohl am ehesten für den Auftraggeber.
Wer allerdings auch mit einem kleineren Zubrot zufrieden ist und den Lebensunterhalt noch anderweitig bestreitet, kann seinen Kontostand tatsächlich online etwas aufbessern. In Zeiten des Smartphones natürlich auch per App.
Drei bis vier Euro im Monat gibt es sogar schon fürs Nichtstun, leider aber nur für Android-Nutzer. Apps wie Slidejoy wechseln den Lockscreen gegen eine Spezialversion aus, auf dem Werbung erscheint. Das war‘s, Klicken auf die Anzeigen bringt nichts zusätzlich. Bezahlt wird auf Paypal oder mit Einkaufsgutscheinen. Eine weitere Variante, die allerdings weniger einbringt, ist McMoney. Hier wird Geld durch das Empfangen von SMS-Nachrichten verdient.
Ein paar Euro mehr sind drin bei Apps wie MooCash oder CashPirate, dafür muss aber auch mehr getan werden. Bares gibt es dort beispielsweise für das Testen von Apps und Anschauen von Werbevideos. „Goldesel“ ist etwas umfangreicher und bietet auch noch Fragebögen, Gewinnspiele und dergleichen.
Amazon-Gutscheine für die Teilnahme an Umfragen gibt es bei i-Say oder QuickThoughts. Wer Spaß daran hat, seine Meinung preiszugeben, kann hier leicht im Wartezimmer oder in der U-Bahn den einen oder anderen Euro dazuverdienen.
Wenn Sie ein etwas größeres Zusatzeinkommen erwirtschaften wollen, bleibt am Ende wieder nur die klassische Arbeit. Bei Anwendungen wie Roamler, AppJobber oder BeMyEye übernehmen Sie kleinere Aufträge in Ihrer Umgebung. Das können Tätigkeiten sein wie Fotografieren eines Supermarktregales, Erledigen eines Botengangs oder Beantworten einiger Fragen zu einem Werbeplakat. Gelegentlich gibt es auch Produkttests oder Testkäufe. Die Bezahlung ist abhängig von der Art der Aufgabe und dem Aufwand.
Die Plattformen lassen die kleinen Jobs im Auftrag von Unternehmen und Privatpersonen durchführen. Wer sich in einem weniger dicht besiedelten Gebiet bewegt, wird daher in der Regel ein schmaleres Angebot oder möglicherweise gar keines vorfinden. In den Ballungszentren gibt es mehr zu tun, dafür ist natürlich die Konkurrenz auch weit größer. Besonders in den Innenstädten heißt es dann schnell zugreifen, wenn etwas Attraktives angezeigt wird, sonst tun es andere.
Je anspruchsvoller der Nebenjob, desto wichtiger ist natürlich, dass die Aufträge sorgfältig ausgeführt werden. Wenn Sie bei einem App-Test schludern, bekommen Sie vielleicht mal kein Geld. Markforschungsinstitute sind unter Umständen schon weniger amüsiert, wenn Fragebögen nicht schlüssig beantwortet sind. Bei Roamler und Co. können Sie indes nur bei sauberer Arbeit auf weitere und auch anspruchsvollere, besser bezahlte Aufträge hoffen.
Es gibt also durchaus Angebote, mit denen sich per App die Kasse mehr oder weniger gut füllen lässt. Leider sind gerade bei den besser bezahlten Jobs die Chancen abhängig vom Aufenthaltsort und deshalb nicht für alle gleich gut.
Um kurzfristig und mit wenig Aufwand die Haushaltskasse aufzufüllen, kann auch ein Blick in den eigenen Keller lohnen. Dort schlummern oft gut erhaltene Dinge, die längst ausrangiert sind oder die seit Jahren niemand mehr angefasst hat. Vielleicht gibt es aber Menschen, die daran noch Freude hätten und bereit wären, ein paar Euro dafür hinzublättern.
Um diese zu finden, müssen Sie sich dank Apps wie Shpock oder Ebay Kleinanzeigen heute nicht einmal mehr auf den Flohmarkt stellen. Sie sprechen zudem ein weit größeres Publikum an und können die Sachen versenden oder direkt an der Tür abholen lassen. Einfach Fotos machen, Produkttitel und Beschreibung eingeben und los kann es gehen. Natürlich versiegt diese Geldquelle nach einer gewissen Zeit, aber dann ist immerhin wieder Platz im Untergeschoss.
Bei der Sicherheit sind zwei Aspekte zu betrachten: zum einen die Handhabung persönlicher Daten, zum anderen die Zuverlässigkeit der Bezahlung. Ersteres kann auch unter der neuen Datenschutz-Grundverordnung ein Problem darstellen, besonders bei außereuropäischen Unternehmen. Seien Sie am besten sparsam mit Datenangaben, und nutzen Sie beispielsweise auch Fake-Namen. Erfolgt die Auszahlung per Paypal, kommen Sie um die Angabe der zugehörigen E-Mail-Adresse natürlich nicht herum.
Über die Verlässlichkeit und Schnelligkeit der Bezahlung gibt es im Internet immer wieder Klagen, allerdings meist in Bezug auf Angebote, bei denen Kleinbeträge verdient werden. Je nach Auszahlungsgrenze kann dort auch der Aufwand, um überhaupt etwas bekommen zu können, recht hoch sein.
Die Frage, ob es möglich ist, über Apps ein solides Zusatzeinkommen zu erzielen, lässt sich nicht so leicht beantworten. Im Wesentlichen hängt es von den individuellen Ansprüchen ab. Wer einen regelmäßigen Beitrag zum Lebensunterhalt benötigt, ist unter Umständen selbst mit den besser bezahlten Jobs auf Roamler und Co. nicht gut bedient. Da diese von Unternehmen und Privatleuten nach Bedarf beauftragt werden, schwankt ihr Angebot teils stark und ist von der Umgebung der Jobsuchenden abhängig. Bei guter Lage sowie entsprechender Einsatzfreude und Flexibilität sind aber durchaus auch mal mehrere hundert Euro im Monat drin.
Geht es nur um eine kleine Taschengeldaufbesserung, bieten Apps wie McMoney, CashPirate oder Goldesel ebenfalls eine gute Gelegenheit, ein paar Euro extra zu machen.
Bei dieser App müssen Sie nichts weiter tun, als zu genehmigen, dass Ihnen SMS-Nachrichten gesendet werden. Für jede einzelne davon bekommen Sie Geld. Die Einzelbeträge sind bei McMoney zwar winzig, dafür entsteht aber auch praktisch kein Aufwand. Bis die Auszahlungsgrenze von rund vier Euro erreicht ist, kann es allerdings auch mal eine Weile dauern, denn das Nachrichtenaufkommen ist nicht immer gleich.
Was stört, ist, dass die App vollen Zugriff auf SMS und Telefon erwartet. Wer sie nutzen will, sollte zumindest vorher eine Drittanbietersperre beim Provider einrichten. Hier geht es zur App
Bei CashPirate werden Sie für kleine Aufgaben wie das Testen von Apps, das Anschauen von Werbevideos oder die Teilnahme an Umfragen bezahlt. Dafür gibt es jedes Mal ein paar „Münzen“, pro App mindestens 20 manchmal auch 1000 und mehr. Für 1000 Münzen gibt es einen US-Dollar, ab 2,50 Dollar wird ausbezahlt.
Große Sprünge sind damit nicht drin, aber wer gerne Mal was Neues entdeckt oder ausprobiert und sich ohnehin oft mit dem Smartphone beschäftigt, kann hier ein paar Euro im Monat spielerisch dazuverdienen. Hier geht es zur App
Auch bei Goldesel brauchen Sie im Grunde das Sofa nicht zu verlassen. Hier verdienen Sie Geld, indem Sie unter anderem Videoclips anschauen, Bewertungen schreiben oder an Studien und Meinungsumfragen teilnehmen. Dafür gibt es jeweils ein paar Credits, beispielsweise 50 für einen Persönlichkeitstest. Da ein Credit nur 0,1 Euro bringt, ist das nicht gerade ein Spitzengewinn.
Bezahlt wird mit Gutscheinen für Amazon, Google Play etc. oder per Paypal, wobei Letzteres erst ab 30 Euro möglich ist. Gutscheine gibt es schon ab 5 Euro. Hier geht es zur App
Roamler vermittelt alle möglichen Kleinaufträge in der Umgebung des Nutzers. Das können Botengänge sein, ein paar Fotos in einem Restaurant, aber auch das Bewerten eines Werbeplakats. Die Aufträge werden je nach Aufwand unterschiedlich vergütet. Das Geld landet auf einem internen Konto und lässt sich auf Wunsch über Paypal abrufen.
Wer Aufgaben abschließt, sammelt Erfahrungspunkte und kann wie bei Computerspielen höhere Level erreichen. Diese eröffnen dann den Zugang zu besseren und lukrativeren Aufträgen. Manche der kleineren Jobs bringen auch ausschließlich Erfahrungspunkte. Dann geht es beispielsweise darum, einen Facebook-Post zu teilen oder einen Fragebogen auszufüllen. Hier geht es zur App
Auch Appjobber ist eine Plattform, die Kleinaufträge verschiedenster Art vergibt. Beim Öffnen der App werden zunächst die Aufträge um den eigenen Standort herum auf einer Karte angezeigt. Durch Verschieben oder Eingabe der Postleitzahl ist es möglich, andere Gebiete abzusuchen. Die sichtbaren Angebote lassen sich dann auch als Liste abrufen.
Es gibt „normale Jobs“, bei denen etwa Fotos in Supermärkten gemacht werden müssen, und „Suchjobs“, bei denen es beispielsweise um das Aufspüren neuer Restaurants oder Tankstellen geht. Die Zahlung erfolgt zunächst auf ein internes Konto, von welchem es sich der Nutzer überweisen lassen kann. Hier geht es zur App
Bei BeMyEye geht es hauptsächlich darum, Produktpräsentationen, Promotionen und dergleichen in der Umgebung zu überprüfen und zu fotografieren oder kleine Mystery-Shopping-Aufträge durchzuführen. Zuweilen gilt es auch einen Ort zu lokalisieren oder einfach einen Fragebogen auszufüllen.
Die Jobs werden übersichtlich auf einer Liste angezeigt, sortiert nach Entfernung vom Standort. Das verdiente Geld lässt sich ab 5 Euro abrufen und wird dann per Überweisung oder Paypal ausgezahlt. Hier geht es zur App
Nach wie vor ist es nur schwer möglich, durch internetbasierte oder -gestützte Nebenjobs ein solides Einkommen zu erzielen oder gar zu neuem Wohlstand zu kommen. Immerhin ist die Flexibilität durch das Smartphone enorm gestiegen. Apps wie Roamler, AppJobber und Co. stehen an jedem Ort zur Verfügung und bieten reale, oft durchaus angemessen bezahlte Jobs, die sich in der Regel leicht ausführen lassen. Ein Vorteil ist hier auch die persönliche Flexibilität, denn es gibt keinerlei Verpflichtung zur Teilnahme. Erst wenn ein Auftrag angenommen wird, entsteht ein verbindlicher Vertrag über dessen Durchführung.
Gegenüber dem stationären Internetzugang am heimischen PC bieten diese Apps also schon klare Vorteile, leider aber nur für einen Teil der Nutzer, da das Angebot stark vom Wohn- bzw. Aufenthaltsort abhängt. Diesen Nachteil haben Apps wie Goldesel und Cashpirate nicht, dafür gibt es auch nicht so viel zu erwirtschaften.
Doch auch wenn die Chancen nicht gleichmäßig verteilt sind: Geld verdienen mit Apps ist definitiv möglich.