Clever im Netz

Immer mehr Kinder nutzen täglich Smartphones und soziale Netzwerke. Die App “Clever im Netz” soll Eltern und Nachwuchs für die Gefahren sensibilisieren, die damit einhergehen (kostenlos).

Pädophile finden ihre Opfer immer öfter übers Netz. Ende letzten Jahres erregte eine Sting-Operation des niederländischen Kinderhilfswerks Terres des Hommes großes Aufsehen. Die Aktivisten durchstreiften mit dem Profil eines virtuellen 3-D-animierten Kindes einschlägige Webcam-Chats. Innerhalb von 10 Wochen suchten 20.000 Männer aus aller Welt Kontakt und boten zum Teil Geld für sexuelle Handlungen.

Eltern wird es angesichts solcher Meldungen mulmig – besonders, wenn der Nachwuchs in sozialen Netzwerken unterwegs ist, die auch Kamera und Mikrofon einbinden. Da gilt es, für gefährliche Situationen zu sensibilisieren und Bewusstsein schaffen.

Dabei soll die Gratis-App „Clever im Netz“ helfen, die in einer Kooperation des Vereins „Innocence in Danger e. V“ mit dem IT-Unternehmen axxessio GmbH entstanden ist. Das Angebot der richtet sich sowohl an Eltern als auch an Kinder in der Altersgruppe 9 bis 11.

Die App ist sowohl für Kinder als auch für Eltern gedacht. Für Eltern gibt es detailreiche Hintergrundinformationen.

Für Eltern und Kinder

Am Start wählt der Nutzer zuerst zwischen den Materialien für Eltern und denen für Kinder. Die App bittet Eltern zuerst aber, sich alle Materialien alleine anzusehen.

Der Teil für Eltern präsentiert neben kurzen Einführungstexten im Bereich „Prävention“ tiefer gehende Infos: Wie gehen die Täter in sozialen Netzwerken vor? Was ist „Cybergrooming“? Was tue ich bei Missbrauchsverdacht? Zu vielen der Themen bindet die App neben Texten auch Video-Interviews mit einer spezialisierten Diplom-Psychologin ein.

Der für Kinder gestaltete Teil besteht aus sechs Comics, in denen Kinder-Charaktere lernen, nicht mehr als nötig über ihre Identität preiszugeben, mit Bildern sorgsam umzugehen, und Strategien im Umgang mit zweifelhaften Online-Bekanntschaften zu entwickeln. Jedes Comic ist gefolgt von Erläuterungen, in denen die Moral der Geschichte nochmal verdeutlicht wird.

Der Fokus im Bereich Kinder liegt auf Datenschutz. So werden etwa Hinweise gegeben, auf Online-Plattformen nicht unbedingt den echten Namen anzugeben.

Fazit

Die Info-Materialien für Eltern, die die App bereitstellt, bereiten ein schwieriges und tabubehaftetes Thema ausgezeichnet auf. Der Teil, der sich an die Kinder richtet, wirkt etwas altbacken und lehrbuchhaft.

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