Durchgeknalltes Prügel-Spektakel mit genial einfacher Steuerung und stimmiger Comic-Grafik (1,79 Euro).
Im Beat’em’up-Genre zählt seit jeher weniger helles Köpfchen als vielmehr ein hohes Maß an Fingerfertigfertigkeit. Combo Crew reiht sich hier in die Riege von klassischen Prügel-Games wie Final Fight oder Double Dragon ein und verlangt vom Spieler schlicht und einfach alles zu vermöbeln, was am Bildschirm zu sehen ist.
Auch die Story könnte glatt aus den Spielhallen der 1980er Jahre stammen: Gefangen in einem großen Turm müsst ihr euch von Stockwerk zu Stockwerk durch Gegnerhorden zum Oberfiesling Mr. Boss vorkämpfen. Einen großen Unterschied gibt es aber zumindest in Sachen Gamplay, denn Combo Crew verzichtet voll und ganz auf virtuelle Buttons und setzt stattdessen auf (für Touchscreens wesentlich besser geeignete) Wischbewegungen.
Das Prinzip ist simpel: per Wischbewegung vermöbelt ihr Gegner, geblockt wird durch einen einzelnen Tipp auf den Bildschirm und Combos lassen sich mit zwei Fingern ausführen.
Euer Alter Ego, welches ihr aus einem von vier Charakteren wählen könnt, wird bei Combo Crew nur indirekt gesteuert. Das heißt, dass ihr über Gegner wischen müsst, um diese anzugreifen. Für eine einfache Attacke reicht dabei ein einzelner, für eine schlagkräftigere Combo müsst ihr hingegen zwei Finger einsetzen. Die Art des Angriffes unterscheidet sich je nach Wischrichtung und neue Fähigkeiten lassen sich mit Münzen, der virtuellen In-Game-Währung, freischalten.
Wer hier aber nun wildes und unstrukturiertes Gefuchtel vermutet, der irrt gewaltig, denn bei Combo Crew habt ihr nur dann Erfolg, wenn ihr feindliche Angriffe im richtigen Augenblick blockt und gleichzeitig gegnerische Blocks mit aufgeladenen Power-Schlägen durchbrecht. Hier ist also ein Händchen für gutes Timing gefragt.
In Sachen Umfang überzeugt Combo Crew: vier Kämpfer mit jeweils unzähligen, freischaltbaren Spezial-Angriffen, ein eigener Shop, in dem für virtuelle Münzen Upgrades erworben werden können und zwei verschiedenen Spielmodi („König des Turms“ sowie „Combo-Crew-Modus“) halten euch für längere Zeit bei der Stange.
Doch so robust das zugrunde liegende Gameplay-Gerüst und das darum erstellte Upgrade-System ist, so wenig Abwechslung bieten die einigen wenigen Kampf-Arenen und Gegnertypen. Da hilft leider auch die wirklich sehenswerte Comic-Grafik nicht viel.
Wenn nach einem Wisch der Finger auf dem Bildschirm gehalten wird, lässt sich ein Super-Angriff ausführen. Dieser ist nötig, um gegnerische Blocks zu durchbrechen.
Das Kampfsystem von Combo Crew ist genial und sucht auf Android-Geräten mit Touch-Bedienung seinesgleichen. Auf die Spielspaßbremse drückt aber das monotone Design der Kampfarenen. Für kurze Spiel-Sessions zwischendurch ist Combo Crew demnach perfekt geeignet, langfristig kann aber trotz forderndem Gameplay schon mal Langeweile aufkommen.
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