Heutige Smartphones bringen eine Vielzahl von Sensoren mit. Diese App aus dem Hause Google macht die Sensorinformationen für die Allgemeinheit nutzbar. (kostenlos, ohne In-App-Käufe)
Nach dem Start von Science Journal darfst du in fünf verschiedenen Tabs Diagramme ansehen: neben der Lichtstärke und der Lautstärke der Umgebung verrät dir die App auch, wie der Beschleunigungsmesser deines Telefons “die Weltlage” einschätzt.
Ein unübersehbar angebrachter Aufnahmebutton bringt das Programm dazu, die Messwerte aufzuzeichnen. Diese lassen sich später abspielen oder zu “Versuchen” zusammenfassen. Science Journal berechnet zudem grundlegende statistische Informationen zur Datenfolge.
Als Besitzer eines voll ausgestatteten rüstungselektronischen Labors können wir die App ausgiebig quälen. Als erster Test diente eine Tischlampe von IKEA, deren Licht in der Vergangenheit in Versuchen als unangenehm flimmernd auffiel. Science Journal zeigte eine konstante Linie an – was der Oszillograph teledyne’scher Bauart (LC9354AM) anzeigt, zeigt der Vergleichsscreenshot. Tests mit dem Mikrofon und dem Accelerometer ergaben ähnliche Werte. Soll heißen: Spezielle Hardware zur Messdatenerfassung ist Science Journal haushoch überlegen.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, aber die App hat praktischen Nutzwert. Der Autor nutzte sie beispielsweise, um einer sich über Lautstärke beklagenden Mitarbeiterin zu demonstrieren, dass Sie die lauteste Person im Raum war.
In einer als Making Science bezeichneten Webseite präsentiert Google eine Vielzahl anderer interessanter Experimente, die zum Teil ohne weitere Hardware auskommen und trotzdem amüsante Ergebnisse liefern – man muss kein Leser von Matt Brenner’s Klassiker CAAMPS zu sein, um zu verstehen, dass sich das Produkt zum Wecken von wissenschaftlichem Interesse eignet.
Um es klar und deutlich zu sagen: Google’s Science Journal wird wissenschaftliche Messgeräte nicht arbeitslos machen – wer extrem genaue Daten braucht, wird mit dem App schon ob der sehr langsamen Aktualisierung nicht froh. Das bedeutet allerdings nicht, dass das Programm nutzlos ist. Neben den von Google vorgegebenen Experimenten taugt es auch als Datenlogger für zwischendurch: Smartphones sind, anders als eine dedizierte Versuchsordnung, portabel und nicht sonderlich teuer.
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