Wir haben acht unterschiedliche VPN-Dienste unter die Lupe genommen und stellen Ihnen auf den nächsten Seiten die besten Anbieter vor.
Wer heutzutage anonym und gleichzeitig sicher im Internet unterwegs sein möchte, der kommt um einen VPN-Dienst wohl kaum herum. Dabei können solche Helferlein weitaus mehr als das bloße Verschleiern der IP-Adresse. Richtig gut ist ein solcher Dienst nämlich erst dann, wenn er auch Ländersperren umgehen kann, wodurch beispielsweise mit einem heimischen Netflix-Account auf das (deutlich umfangreichere) Angebot des US-Ablegers zugegriffen werden kann (auch wenn man sich damit in einer rechtlichen Grauzone bewegt). Denn gerade das amerikanische Netflix hat ob der Fülle von eingekauften Inhalten deutlich mehr zu bieten als die deutsche Ausgabe. Das Geoblocking, so die Bezeichnung im Fachjargon, ist aber auch dann sinnvoll, wenn Sie selbst auf Auslandsreise sind und in einem fernen Land auf heimisches Live TV via Mediatheken zugreifen möchten. Denn da bleibt in aller Regel ohne VPN-Dienst der Bildschirm schwarz, wie etwa bei der ARD- oder ZDF-Mediathek.
Eines gleich vorweg: In der gesamten DACH-Region ist die grundsätzliche Verwendung eines VPN-Dienstes völlig legal. Es gibt keinen Richterspruch, der die Verwendung selbst in Frage stellt. Allerdings werden VPNs, da wollen wir als Fachmagazin gar nicht um den heißen Brei herumreden, gerne für Aktivitäten im World Wide Web genutzt, die eben nicht legal sind. Dazu gehört das Herunterladen von Filmen, Musik oder auch pornografischen Inhalten. Ist der Bezug, über welche Quellen auch immer, mit einer heimischen IP-Adresse verboten, dann ändert sich auch nichts daran, wenn diese mit einem VPN-Dienst verschleiert wird.
Um die Diskussion darüber, ob die Firmen aus diesem Grund die tatsächlichen IP-Adressen der Nutzer für etwaige Behördenanfragen speichern, im Keim zu ersticken, geben die Anbieter sogenannte No-Log-Versprechen ab. Dies bedeutet, dass keinerlei Userdaten zwischengespeichert werden und somit keine Liste existiert, die es Strafbehörden ermöglichen könnte, virtuelle IP-Adressen mit den tatsächlichen abzugleichen. Da es nur eine begrenzte Zahl an Ländern gibt, die diese Geschäftsgebaren dulden, staunt man nicht schlecht, wo solche Firmen ihren Hauptsitz haben. In dieser Liste tauchen Länder wie etwa die Britischen Jungferninseln, Panama oder Malaysia auf – die findet bei weitem nicht jeder auf einer Weltkarte.
Aufpassen müssen Sie allerdings bei Reisen in entfernte Länder, die VPN-Dienste nicht ohne Auflagen dulden. Gerade autokratisch regierte Staaten neigen dazu, das Internetangebot zu regulieren und zu kontrollieren, sodass VPN-Dienste entweder gar nicht geduldet werden oder nur welche, die von der Regierung lizenziert wurden. Somit wird aber der eigentliche Sinn des Dienstes praktisch ausgehebelt. Solche Länder sind etwa Nordkorea, Russland, China oder auch die Türkei.
Wir gehen davon aus, dass unsere treuen Leser die VPN-Dienste nur in Ländern nutzen, wo diese auch legal nutzbar sind und außerdem lediglich für Aktivitäten, die nicht strafrechtlich verfolgt werden können. Auf den nächsten Seiten stellen wir im Detail acht unterschiedliche Dienste vor, die diese Services anbieten.
VPN: Die Abkürzung steht für Virtual Private Network. Dieser Dienst ermöglicht es Ihnen, unter Nutzung öffentlicher Netzwerke eine geschützte Netzwerkverbindung aufzubauen. Solche VPNs verschlüsseln Ihren Internetverkehr und verschleiern die tatsächliche Identität des Nutzers.
IP-Adresse: Dabei handelt es sich um den Online-Fingerabdruck Ihres Internetzugangs. Sie basiert auf dem Internetprotokoll (daher IP), besteht aus vier Zahlenblöcken von 0 bis 255 und ist allen Geräten zugewiesen, die an das World Wide Web angeschlossen sind.
No-Log-Versprechen: Die allermeisten VPN-Anbieter wollen damit den potenziellen Kunden gegenüber gewähren, dass keinerlei persönliche Daten (allen voran die tatsächliche IP-Adresse) des Nutzers gespeichert werden. Den Wahrheitsgehalt solcher Aussagen können wir jedoch nur bedingt überprüfen.
Geoblocking: Werden Inhalte auf Webseiten nur für bestimmte Länder oder Regionen angeboten, so setzen Betreiber das sogenannte Geoblocking, also eine Ländersperre ein. Dadurch sind Filme oder Serien nur in bestimmten Ländern abrufbar. Ein VPN umgeht diese Einschränkung jedoch zumeist zuverlässig.
Anbieter von VPN-Diensten gibt es in großer Zahl. Gerade deshalb ist es unerlässlich, sich bereits im Vorfeld darüber zu informieren, was ein Dienst kostet, was er kann und welche möglichen Sicherheitslücken bestehen. Die von uns getesteten Dienste überzeugen durch die Bank mit aktuellen Verschlüsselungssystemen und hohen Sicherheitsstandards. Bei der Datensammelwut besteht da schon ein etwas zwiespältigeres Bild. Dennoch bieten die meisten Anbieter eine No-Log-Richtlinie an, wodurch die Aktivitäten der Nutzer laut Versprechen nicht protokolliert werden. Im Detail können wir dies aber nicht überprüfen. Da der Sitz der meisten Firmen jedoch in Ländern liegt, wo die dort gültigen Gesetze eine Speicherung oder Herausgabe eben jener Nutzerdaten nicht erforderlich machen, dürfte der Wahrheitsgehalt besagter Versprechen zumindest sehr hoch sein.
In unserem Test setzte sich am Ende der Anbieter Surfshark ganz knapp vor NordVPN und CyberGhost an die Spitze. Letzterer gewinnt die Kategorie Preis-Leistung mit monatlichen Kosten von unter zwei Euro bei einem mehrjährigen Abonnement. Aber durchgefallen ist keiner der Dienste.
Egal ob auf Reisen oder in öffentlichen WLAN-Netzen: Mit einem VPN-Dienst können Sie online Ihre Spuren verwischen, wichtige Daten absichern und anonym surfen.
Einer der bekanntesten VPN-Dienste ist NordVPN, laut eigener Aussage ist es sogar die beliebteste VPN-Marke Deutschlands. Aktuell werden den Nutzern rund 5.200 Server angeboten, die in 60 Ländern stehen. Dank NordLynx werden starke VPN-Geschwindigkeiten erreicht, dabei handelt es sich um eine von hauseigenen Ingenieuren entwickelte Technologie. NordVPN kann in drei unterschiedlichen Preisstufen abonniert werden, im günstigsten Fall werden nach einer 7-tägigen Testphase 3,29 Euro pro Monat fällig.
Mehr als 15 Jahre gibt es den Dienst CyberGhost bereits. Damit wirbt der Anbieter auch stolz auf der eigenen Webseite. Angeboten werden vier unterschiedliche Preiskategorien, die sich jedoch nicht im Leistungsumfang, sondern in der Dauer unterscheiden. Der kürzeste Tarif geht einen Monat lang, der längste aktuell drei Jahre und drei Monate. Damit werden dann lediglich 1,89 Euro pro Monat fällig – günstiger geht nirgends. Verbinden können Sie sich mit mehr als 7.500 Servern in über 90 Ländern. Außerdem kann CyberGhost bis zu sieben Geräte gleichzeitig schützen.
Der Produktumfang von Bitdefender ist weitaus größer als der der meisten Konkurrenten hier im Test. Neben einem VPN-Dienst bietet der Anbieter auch noch zahlreiche weitere Security-Packs und Virenscanner an. Wir haben uns aber nur auf den VPN-Dienst konzentriert, der alle wesentlichen Funktionen abdeckt. Hervorzuheben ist auch die Anzahl von bis zu zehn Geräten, die gleichzeitig den VPN-Dienst von Bitdefender nutzen können sowie das mit 29,99 Euro ziemlich günstige Jahresabonnement.
Mit ziemlicher Sicherheit haben Sie den Namen Kaspersky schon einmal gehört, wenngleich vermutlich in einem anderen Zusammenhang. Der Anbieter ist seit Jahren sehr erfolgreich mit dem Vertrieb von Virenscannern für Windows-Rechner. Nur wenige wissen allerdings, dass Kaspersky auch einen VPN-Dienst im Angebot hat. Die Abostruktur ist übersichtlich, es gibt einen Monats- und Jahrestarif, zudem hat Kaspersky als einer der wenigen Anbieter auch einen – allerdings auf 200 MB pro Tag beschränkten – kostenlosen Zugang im Angebot.
Ein echter Geheimtipp auf dem großen Markt der VPN-Dienste ist der Anbieter Surfshark. Als einziger Dienst im Test ist die Anzahl an Geräten, die per VPN geschützt werden können, unbegrenzt. Außerdem ist Surfshark in der Preis-Leistungs-Kategorie ganz vorne mit dabei. Entscheidet man sich für die zweijährige Bindung, so werden zwei Monate draufgelegt und der Dienst kostet monatlich lediglich 2,03 Euro. Sowohl die für iOS und Android erhältliche App, als auch die PC-Anwendung laufen flott und sind innovativ programmiert.
Laut eigener Aussage vertrauen weltweit 435 Millionen Menschen diesem Dienst. Ob in dieser großen Zahl auch die Nutzer eingerechnet werden, die Avast noch aus Zeiten der Virenscanner und Firewalls verwenden, lässt sich nicht final klären. Dafür liegen die Fakten, welche den Dienst selbst betreffen, auf dem Tisch. Er kann entweder monatlich oder jährlich bzw. mehrjährlich angemeldet werden, wobei bis zu zehn Geräte gleichzeitig geschützt werden können. Eine siebentägige, kostenlose Testphase kann ohne Kreditkarte angemeldet werden.
Der VPN-Dienst HideMyAss, der aufgrund möglicher Missverständnisse in der Übersetzung oftmals auch einfach mit HMA abgekürzt wird, lässt sich auf beliebig vielen Geräten installieren, je nach Abonnement allerdings nur mit fünf oder zehn gleichzeitigen Verbindungen nutzen. Dem Dienst fehlt es auch nicht an Servern, der Marketingabteilung nicht an Kreativität. Denn während es offiziell nur 194 Länder bzw. Staaten gibt, wird auf der Webseite mit Standorten in mehr als 210 Ländern geworben.
Seit mehr als 30 Jahren gibt es die Firma F-Secure bereits. Sie wurde 1988 in Finnland gegründet und hat neben dem VPN-Dienst noch Antivirus-Programme und diversen Spamschutz im Repertoire. Der VPN-Dienst funktionierte im Test zuverlässig, allerdings ist die Auswahl an möglichen Standorten mit gerade einmal 23 Ländern etwas begrenzt. Außerdem wird die exakte Anzahl an Servern seitens F-Secure nicht kommuniziert. Dafür ist das Angebot sehr stark personalisierbar (3, 5 oder 7 Geräte sowie 12 oder 24 Monate Laufzeit).