Wir kennen bereits die bezahlten Suchergebnisse aus der herkömmlichen Google-Suchmaschine. Diese sind noch vor den suchmaschinenoptimierten Seiten zu finden. Da diese Suchergebnisse die Haupteinnahmequelle von Google sind, soll das Geschäftsmodell jetzt auch noch auf den Play Store ausgeweitet werden.
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Derzeit findet man im Play Store, sobald man eine Suchanfrage abschickt, die besten Apps entsprechend nach dem Suchbegriff gefiltert. Das soll sich künftig ändern, denn noch vor den akkuratesten Suchtreffern sollen sich bezahlte Ergebnisse einordnen. Damit soll also noch mehr Geld in die Kasse von Google gespült werden. Für Werbetreibende ist das natürlich löblich, allerdings bringt uns Konsumenten dieses Geschäftsmodell wieder einmal ziemlich wenig, wenn nicht sogar einen Nachteil.
Wenn du beispielsweise künftig im Play Store nach „Hotel“ suchst, werden dir zuerst einmal die Apps angezeigt, die für den Suchbegriff „Hotel“ bezahlen. Zwar sind die bezahlten Suchtreffer mit einem kleinen gelben Feld versehen, auf dem „Ad“ oder „Werbung“ zu sehen ist, allerdings kommen die wirklich guten Anwendungen direkt danach. Wie unterschiedliche Studien aber zeigen, fällt der Blick aber zuerst direkt unter die Suchleiste und folglich auf die ersten Ergebnisse. Naja dafür braucht es keine Studie um zu belegen, dass wir nur die ersten paar Suchtreffer berücksichtigen, immerhin macht es fast jeder von uns so.
Das Problem dabei ist klar: Auch wenn man als Nutzer darauf hingewiesen wird, dass es sich um eine Werbung handelt, so fällt doch der Blick sofort auf das Icon der App. Selbst wenn man dann noch immer „intelligent“ genug ist und weiter nach unten scrollt um den „richtigen“ Suchtreffer zu finden, so wird doch zumindest einmal das Icon der bezahlten App ganz oben unterbewusst wahrgenommen – der Wiedererkennungswert steigt.
Zusätzlich dazu ist auch noch die Verfälschung der Qualität ein wichtiger Punkt. Immerhin kann jeder Werbung schalten und selbst wenn die App noch so schlecht ist und die Qualität mehr als zu wünschen übrig lässt, ist die Anwendung aufgrund der Spende an Google ganz vorne zu finden, während sie ohne die Werbungs-Option ziemlich weit unten wäre.
Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich, dass Google bei der Qualitätssicherung aufpassen muss. Zum einen wäre eine Kontrolle der neu hinzukommenden Apps – wie bei Apples App Store – wünschenswert und zum anderen sollen schlechte Anwendungen auf keinen Fall in den Suchergebnissen ganz oben auftauchen, nur weil sie dafür bezahlen.
Wann die bezahlten Einblendungen in den Play Store Einzug halten werden, ist derzeit noch nicht klar. Allerdings kann es nicht mehr allzu lange dauern, denn die ersten Nutzer sollen schon in den nächsten Wochen darauf Zugriff bekommen.
Quelle: Google