Der Kampf um die rechtlichen Hintergrundbedingungen von MegaUpload ist noch nicht ausgestanden – der Nachfolgedienst startete schon wenige Wochen nach dem Beginn des Gerichtsverfahrens. Ab sofort ist zudem ein Android-Client verfügbar, der euch den Zugriff vom Telefon aus erlaubt.
Nutzer dürfen kostenlos bis zu 50 Gigabyte an Daten hochladen. Neben dem Up- und Download von Files erlaubt der Client auch das Durchsuchen von via PC hochgeladenen Dateien und Ordnern. Vielfotographierer freuen sich über “Camera Sync” – dieser Dienst erlaubt euch, aufgenommene Bilder und Videos sofort in Richtung von MEGA zu übertragen. Von dort aus darfst du die Medien sofort mit deinen Freunden teilen. Diese müssen nicht einmal MEGA-Nutzer sein – spezielle Links erlauben den Zugriff auf die dort befindlichen Dateien auch ohne ein Konto beim besagten Dienst.
Leider hat die App derzeit keinen integrierten Bilderviewer und kein Synchronisationsmodul. Das bedeutet, dass du am Handy editierte Dateien von Hand wieder in die Cloud zurückkopieren musst – weitere Informationen über ein bild erhältst du nur, wenn du es herunterlädst.
Mittlerweile wurde der Client mehrere hunderttausend Mal heruntergeladen und erfreut sich an einer in Summe sehr guten Bewertung. Wenn euer Handy auf Android 2.3 (oder einer späteren Version des Systems) basiert, könnt ihr das App hier herunterladen.
Kim Schmitz und sein Team planen zudem, in naher Zukunft auch einen Client für iOS herauszubringen. Die Bevorzugung von Android ist im englischsprachigen Markt höchst selten – die meisten Firmen gehen nach wie vor davon aus, dass sie mit einer englischen iOS-App alle für ihr Produkt ansprechbaren Personen erreichen.
Die wichtigste Neuerung von MEGA ist, dass alle Daten schon während des Uploads verschlüsselt werden. Dadurch ist der Anbieter nicht (oder nur sehr begrenzt) für das Verhalten seiner User haftbar – aufgrund der Haftungsprivilegierung ist ein Provider nur dann für die bei ihm gelagerten Inhalte verantwortlich, wenn er diese entweder selbst erstellt hat oder über das Vorhandensein von rechtswidrigen Inhalten informiert ist und auf dieses Wissen nicht reagiert.
Wichtig ist, dass Clouddienste niemals als alleinige Backup-Lösung diednen dürfen – neben technischen Ausfällen besteht auch stets das Risiko eines staatlichen Eingriffs. Kim Dotcom’s Dienste sind hierbei besonders bedroht, da der Manager einen sehr medienwirksamen Lebensstil pflegt (siehe z.B. Ausstellung in Wien) und deshalb besonders im Fokus der Regierungen steht.
Aus diesem Grund ist immer mit “Kompetenzüberschreitungen” von Seiten von geschmierten Regierungsbeamten zu rechnen – Neid und das Bestechungsgeld eines Lobbyisten wecken selbst in lupenreinen Volldemokraten Erinnerungen an Mao, Pol Put und Co. Dabei kommt die Methode des “Catch me if you Can” zum Einsatz – Gerichtsprozesse gegen einen Staat lassen sich nur in wenigen (und meist nicht-europäischen) Nationen gewinnen.
Ein USB-Stick im Bankschließfach ist und bleibt die beste Lösung für wirklich wertvolle Informationen – wie sichert ihr eure Daten?
Quelle: AndroidAuthority