Verrückter geht´s kaum noch! Das was die einen fürchten wie die Pest, können die anderen nun freiwillig haben: einen Stalker.
Wer von uns einsam durch Leben geht, dem kann geholfen werden. Und zwar mithilfe einer App, die in den USA jetzt schon und demnächst auch bei uns zu haben sein wird – allerdings vorerst nur für iPhones.
Was macht diese App? Der Name verrät es uns. Sie heißt „Follower“ und folgt uns – unauffällig, versteht sich. Sie macht also das, was andere zutiefst verabscheuen – sie stalkt uns. Allerdings mit unserer Zustimmung. Ins Leben gerufen hat dieses Projekt die US-Künstlerin Lauren McCarthy. Sie schreibt dazu auf ihrer Projektseite: „Gehen Sie nicht unbemerkt durchs Leben. Follower ist ein Service, das Ihnen einen Tag lang einen echten Follower zur Seite stellt. Einen unsichtbaren Begleiter. Jemand, der Sie beobachtet, Sie sieht und sich für Sie interessiert.“
Also, wer endlich mal gestalkt werden möchte, hat nun (zumindest vorerst einmal in San Franzisko und New York) die Gelegenheit dazu. Er meldet sich für den Dienst per App an und wird dann zur Beobachtung in das System eingespeist. Zwei Fragen muss der Bewerber beantworten: „Warum wollen Sie zu beobachtet werden?“ und „Warum sollten Ihnen jemand folgen?“
An welchem Tag die Observierung passiert, weiß der zu Beobachtende allerdings nicht. Sollte der Teilnehmer dann doch Bedenken haben, kann er die Sache jederzeit abblasen, einfach, indem er die App deinstalliert.
War die Observierung hingegen erfolgreich, bekommt der Teilnehmer natürlich auch ein Beweisfoto für die erbrachte Dienstleistung, die im Übrigen kostenlos ist, geliefert. Wer nun Angst hat, dass der Follower sogar in die privaten Schlafgemächer eindringen könnte, der kann diese getrost ablegen. Private Räumlichkeiten bleiben für den Verfolger außen vor.
Im Moment gibt es nur einen Follower, und das ist McCarthy selbst. Aber es gibt auch ein Formular, wo sich Möchtegern-Stalker anmelden können.
Ob dieses Projekt irgendeinen künstlerischen Wert hat und es die Menschheit weiterbringt, muss jeder für sich selbst beurteilen. Wir verleihen hingegen schon mal den Preis für das schrägste Projekt 2016. Oder kommt da noch Schrägeres?
Quelle: McCarthy