In den letzten Tagen wurde bekannt, dass nach Huawei auch Xiaomi von der US-Regierung mit Sanktionen belegt wurde. Konkret führt das Verteidigungsministerium den chinesischen Technologieriesen auf einer Liste “kommunistisch-chinesischer Militärfirmen”, was zur Folge hatte, dass die Xiaomi-Aktie daraufhin um mehr als zehn Prozent an Wert verlor.
Während der Bann bei Huawei jedoch inzwischen soweit führt, dass der Netzausrüster praktisch von US-Amerikanischen Zulieferfirmen abgeschnitten ist, gehen die Sanktionen für Xiaomi (noch) nicht so weit. US-Investoren wurden bislang lediglich dazu aufgefordert, ihre Anteile bis spätestens Ende November abzustoßen.
Ein Sprecher von Xiaomi stritt die erhobenen Vorwürfe heftig ab und verwies die Vorwürfe, man sei dem chinesischen Militär verbunden oder werde davon sogar kontrolliert, ins Reich der Fabeln. Außerdem kündigte die Firma Gegenmaßnahmen an, ohne diese näher auszuführen.
Der scheidende US-Präsident Donald Trump wurde in den letzten Jahren nicht müde, China als größte Gefahr für die USA darzustellen. Dies traf viele Unternehmen, am härtesten allerdings Huawei. Dem Smartphonehersteller, der sich auf dem Weg zur Spitze in der Mobilfunkbranche befand, wurde in der westlichen Welt ein sprichwörtlicher Klotz ans Bein gebunden. Seit den verhängten Sanktionen dürfen auf neuen Huawei-Telefone etwa keine Google-Dienste mehr laufen, welche für Nutzer in Europa und den USA jedoch zumeist alternativlos sind.
Global gesehen profitierte davon Xiaomi, die sich hinter Samsung und Apple als Nummer drei etablierten. Ob den Hersteller ein ähnliches Schicksal wie Huawei droht, wird mit möglichen Sanktionen der US-Regierung verbunden sein. Das Setzen von Xiaomi auf die schwarze Liste ist eine der letzten Amtshandlungen von Donald Trump. Es darf gespannt darauf gewartet werden, ob sich an der Situation unter Joe Biden an der Spitze der Macht etwas ändert.
Quelle: gsmarena.com