Traditionell galt iOS als die für Entwickler “bessere” Plattform – die Nutzer der Apple-Hardware galten als download- und zahlungsfreudiger. Laut dem amerikanischen Analyseunternehmen App Annie kehrt sich dieser Trend nun um.
Im zweiten Quartal des Jahres 2013 schlug der Google Play Store den “Branchenprimus” im Bereich der kostenlosen Downloads um fast 10%. Die für Entwickler wichtigeren Umsatzzahlen liegen indes nach wie vor unter den vom großen Vorbild erreichten Werten:
Die geographische Verteilung der Transaktionen ist ebenfalls interessant. Wenn man ausschließlich die Anzahl der Downloads analysiert, so entsteht die folgende Reihenfolge:
1 USA
2 R.O.K
3 Indien
4 Russland
5 Brasilien
Wenn sich die Betrachtung der Analyse auf die umsatzstärksten Länder verschiebt, so sieht die Situation komplett anders aus:
1 Japan
2 ROK
3 USA
4 Deutschland
5 Grossbritannien
Interessanterweise sieht die geographische Verteilung im iTunes App Store völlig anders aus. Klar ist indes, dass Russland in beiden Stores extrem schnell wächst – das Anbieten einer russischen Version der hauseigenen Applikation dürfte sich aus finanzieller Sicht auf jeden Fall rentieren.
Bei China gilt die schon aus alten Zeiten bekannte Regel des “diffizilen Geschäftemachens”: Chinesen beziehen ihre Apps aus tausenden von Stores, die von den diversen Shanzai-Anbietern betrieben werden. Schon allein aus diesem Grund ist es nicht leicht, von den dort befindlichen Kunden zu profitieren – dass der eine oder andere Store auch einen Banner-Hacker im Team hat, folgt aus der Logik.
Traditionell gelten Spiele als “Top-Renner”. Dies bestätigt sich auch im zweiten Quartal, alleredings wurden die seit den Zeiten klassischer PDAs sehr populären Utilities nun von Kommunikationsprogrammen wie Skype und GottaTxt auf den dritten Platz verwiesen:
1 Games
2 Communication (+2)
3 Tools (-1)
4 Entertainment (-1)
5 Social
Im Bereich der Umsatzverteilung sieht die Kategorienverteilung etwas anders aus:
1 Games
2 Communication
3 Social
4 Travel & Local
5 Tools
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Spiele im Play Store für fast 80% des Gesamtumsatzes verantwortlich sind – bei Apple müssen sich die diversen Spieleanbieter mit nur 75% zufriedengeben. Daraus folgt, dass Android für die Entwickler von Utilities und Produktivanwendungen nach wie vor eher subideal geeignet ist.
Das ist nach Meinung des Autors aber nicht nur auf die geänderte Demographie zurückzuführen. iOS basiert – in seinem Innersten – auf dem von Apple auch am Desktop und am Notebook verwendeten Betriebssystem. Daraus folgt, dass sich Apps (ähnlich wie mit Windows Mobile Classic) ohne viel Aufwand mobilisieren lassen.
Aufgrund des reduzierten Risikos sind mehr Unternehmen gewillt, “den Mobilmarkt auszuprobieren”. Das führt zu besserer Auswahl und somit auch mehr Kundenzufriedenheit – der Endeffekt davon sind höhere Umsätze für Nicht-Spiele.
Damit haben wir diese (zugegebenermaßen lange) Meldung abgearbeitet. Falls ihr weitere Informationen zum Zustand der diversen App Stores haben möchtet, so solltet ihr App Annie im Auge behalten…
Quelle: