Wenn große Unternehmen in Kauflaune sind, folgt eine faustdicke Überraschung auf die nächste. Nachdem Facebook kürzlich erst WhatsApp für unglaubliche 19 Milliarden US-Dollar übernommen hat, folgt nun das Unternehmen Oculus, wenn auch ‘nur’ für 2 Milliarden US-Dollar.
Oculus, das zwei Jahre alte Unternehmen, das mit einer Virtual-Reality-Brille die Games-Szene (und dank Android-Unterstützung auch die Mobile-Welt) in helle Begeisterung versetzt hat und eine der bisher erfolgreichsten Kickstarter-Kampagnen abgeschlossen hat, gehört nun bald zu Facebook. Mark Zuckerberg hat einen Deal über 2 Milliarden US-Dollar mit Oculus abgeschlossen. Wie auch schon bei der Übernahme von WhatsApp vor wenigen Wochen, wird nur ein Teil des Gesamtbetrages, 400 Millionen US-Dollar, direkt überwiesen, der Rest wird in Facebook-Aktien ausgezahlt.
Die Übernahme von Oculus durch ist eine ziemliche Überraschung, da die Firmenköpfe immer wieder betont haben, dass sie unabhängig bleiben wollen und kein Interesse haben, ihr Unternehmen zu verkaufen. Bisher hat das Unternehmen mit der Oculus Rift lediglich ein Produkt in Arbeit, das bisher nur als Entwickler-Edition erhältlich ist. Wann die für Games-optimierte VR-Brille auch für die Allgemeinheit erhältlich sein wird, ist bisher nicht bekannt. Gegenüber The Verge betonen die Firmengründer, dass die Übernahme es Oculus nicht nur erlaubt, unabhängig zu bleiben, sondern die Facebook-Ressourcen es zudem ermöglichen, Komponenten speziell für Virtual-Reality-Brillen zu designen und zu produzieren. Dadurch soll die Oculus Rift nicht nur deutlich besser, sondern auch günstiger werden.
Was genau Facebook mit dem Kauf beabsichtigt, ist derzeit schwer einzuschätzen. Chris Dixon, ein Oculus-Investor stellte diesbezüglich die These auf, dass die Übernahme vergleichbar ist, mit dem Kauf von Android durch Google 2005. Diese Übernahme hat damals auch viele Beobachter verwundert. Ob Virtual Reality allerdings tatsächlich das nächste große Ding wird, wie Facebook derzeit spekuliert, bleibt abzuwarten.
Die Übernahme durch Facebook hat aber nicht nur Verwunderung oder Staunen hervorgerufen, sondern auch einige Kritik, vor allem aus der Entwickler-Community. Dies hat teilweise sogar heftige Reaktionen hervorgerufen, wie zum Beispiel von Markus Persson:
We were in talks about maybe bringing a version of Minecraft to Oculus. I just cancelled that deal. Facebook creeps me out.
— Markus Persson (@notch) 25. März 2014
Der Entwickler von Minecraft hatte an einer entsprechenden Version seines Erfolgstitels gearbeitet, diese nun aber mit sofortiger Wirkung eingestellt, weil ihm Facebook suspekt ist. Es wird interessant zu sehen, ob andere Entwickler seinem Beispiel folgen.
Quelle: Oculus (via Android Authority)
Bildquelle: Condition One