Es wäre eine Kehrtwende mit Symbolcharakter: Angeblich soll Apple überlegen, eine iTunes-App für Android zu entwickeln. Auch der Start eines eigenen Musik-Streaming-Dienstes à la Spotify wird in Erwägung gezogen.
Umsatzeinbußen sollen laut Billboard-Magazin der Grund sein, wieso Apple über den Einstieg ins Streaming-Geschäft nachdenkt. Angeblich sollen die Rückgänge im iTunes-Store sogar im zweistelligen Prozentbereich liegen, weshalb Cupertino nun Spotify und Co. ins Visier nimmt. Innerhalb eines Abonnementmodells sollen Nutzer zum monatlichen Festpreis dann so viel Musik hören können, wie sie wollen. In dieser Hinsicht würde sich das Apple-Angebot nicht sonderlich von der Konkurrenz unterscheiden. Um dem schwächelnden iTunes-Store noch weiter auf die Sprünge zu helfen, soll Apple mit Plattenfirmen sogar über Exlusivdeals verhandeln, bei denen Neuerscheinungen zuerst digital und dann erst in physischer Form auf den Markt kommen.
Das allein wäre aber keine Nachricht wert, vor allem nicht auf einer Seite, die sich um Android dreht. Viel wichtiger als ein Streaming-Dienst aus dem Hause Apple, der fast schon wie die logische Fortentwicklung von Apples Inhaltestrategie erscheint, sind doch die Gerüchte über eine iTunes-App für Android. So spielt Apples Führungsetage angeblich mit dem Gedanken, iTunes auch auf Android zu veröffentlichen. In Anbetracht von Androids gerade zu wahnwitzigen Marktanteil, fast 8 von 10 Smartphones laufen mit dem Google-OS, würde das natürlich Sinn ergeben. Immerhin hätte man damit auf einen Schlag eine riesige Einnahmequelle erschlossen, um Musik, Videos, Filme und vieles mehr gewinnbringend an den Mann zu bringen.
Andererseits würde iTunes für Android ein gewaltiger Bruch mit Apples bisheriger Firmenphilosophie eines geschlossenen Ökosystems darstellen. Im Gegensatz zu beispielsweise Amazon, die mit den Kindle Fire-Tablets günstige Hardware in den Markt pressen, um später an Inhalten Geld zu verdienen, basiert Apples Geschäftsmodell auf dem genauen Gegenteil. Die riesige Inhalts-Bibliothek von iTunes wird genutzt, um teure Hardware verkaufen zu können. Apple verdient sein Geld immer noch mit Hardware und nicht mit Inhalten. Insofern würde iTunes für Android keinen Sinn ergeben.
Auch Steve Jobs war vor seinem Tod noch vehementer Gegner davon, iTunes auf andere Plattformen zu bringen. Windows ist hier die Ausnahme, denn erstens ist es ein Desktop-Betriebssystem und damit kein direkter Konkurrent zu Apples mobilen Goldeseln, andererseits war es zu Zeiten des iPods natürlich notwendig, das dominierende Desktop-Betriebssystem zu unterstützen, um den eigenen MP3-Player einer größeren Kundschaft schmackhaft zu machen. Mit Erfolg, wie die Vergangenheit gezeigt hat.
Was meint ihr, wird Apples iTunes tatsächlich auf Android bringen?
Quelle: Billboard (via Android Next, MobiFlip)