Es geht weiter nach der Insolvenz – nachdem der Online-Händler Getgoods in den vergangenen Wochen immer wieder negative Schlagzeilen geschrieben hatte, übernimmt nun Conrad Electronic das angeschlagene Unternehmen.
Viele unserer Leser werden den Online-Händler Getgoods sicher kennen, gehört er doch zu den größeren Vertretern seiner Art. Vor einigen Monaten hatte Getgoods noch eine Finanzierung in Höhe von 10 Millionen Euro, sowie ein Umsatzwachstum von fast 30 Prozent verkündet – es schien also alles gut zu laufen. Seit einigen Wochen ist aber klar, dass der Schein mächtig getrügt hat und hinter den Kulissen einiges schief gelaufen sein muss.
Aus heiterem Himmel wurde vor einigen Wochen plötzlich die Zahlungsunfähigkeit verkündet. Diese resultierte aus gescheiterten Investorengesprächen. Darauf wurde dann kurz darauf ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Damit aber noch nicht genug, wenige Wochen nach dem Insolvenzantrag wurde der Verdacht auf Insiderhandel von der Finanzaufsicht BaFin geprüft.
Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, gab es plötzlich Meldungen über eine Großrazzia in den Räumen des Unternehmens. Es lag der Verdacht auf Unterschlagung von 50 Millionen Euro vor. Getgoods hat 192.000 Handys gelagert, die mutmaßlich dem Unternehmen Brightstar gehören, diese aber auf eigene Rechnung verkauft haben, und somit die eigenen Umsätze verschönert haben. Spätestens zu diesem Zeitpunkt dürfte auch beim letzten Kunden das Vertrauen komplett erloschen sein und die Zukunft des Unternehmens schien komplett unklar.
Doch nun kann Entwarnung gegeben werden. Fast wie in einem Hollywood-Film kommt es nun kurz vor Weihnachten zu einem Happy End. Das Unternehmen Conrad Electronic hat das angeschlagene Unternehmen, sowie, zumindest vorerst, die rund 190 Mitarbeiter und Berlin und Frankfurt übernommen. Getgoods firmiert nun unter dem Namen Get-It-Quick GmbH. Der Kaufpreis wurde weder von Conrad Electronic noch von Getgoods genannt, das Kartellamt hat die Übernahme bereits genehmigt.
Das Fortbestehen von Getgoods ist also fürs erste Gesichert und als Kunde kann man so kurz vor dem Weihnachtsfest nun doch wieder beruhigt auf Geschenkejagd gehen.
Quelle: Getgoods (Gründerszene)