Forschung und Wissenschaft verblüffen uns immer wieder. Nachdem Google mit Glass einen regelrechten Hype um “Augmented Reality” eröffnet hat, ist es nun Wissenschaftlern des “Ulsan National Institute of Science and Technology” gelungen, eine Kontaktlinse mit einer LED zu versehen, die aufgrund durchsichtiger Verdrahtung keinerlei Sehbeeinträchtigung darstellt. Sehen wir womöglich bald Google Glass in Form von Kontaktlinsen?
Es klingt wie in einem Science Fiction-Film: Forschern aus Südkorea ist es gelungen mit Hilfe von Graphen und Silbernanodraht eine Leuchtdiode auf einer Kontaktlinse zu integrieren. Diese Verdrahtung ist so dünn, dass sie für das menschliche Auge als durchsichtig erscheint.
Die Herstellung ist dabei nicht ganz ohne. Im Sandwichverfahren haben die Wissenschaftler beide leitenden Schichten aufeinander gebracht. Der Auftrag auf die eigentliche Kontaktlinse geschah beim Smartphonehersteller Samsung, der das Leitmaterial bei niedrigen Temperaturen aufbrachte. In flüssiger Form werden dabei die Nanomaterialien auf eine drehende Oberfläche aufgetragen und die LED aufgesetzt.
Allerdings bildet eine Leuchtdiode noch lange kein Display, den Forschern steht also noch eine Menge Arbeit bevor. Interessant ist die Methode auch für Sensoren, die so auf die Hornhaut des Auges gebracht werden können. Beispielsweise könnte man damit den Tränenfilm messen und auswerten.
Bleibt nur noch die Frage um die Verträglichkeit für das sensible Sinnesorgan. Die Wissenschaftler haben die Kontaktlinse im Tierversuch einem Kaninchen in die Augen gesetzt und selbst nach fünf Stunden keine Irritationen feststellen können. Bis die Technologie allerdings marktreif ist, wird noch einige Zeit ins Land gehen, denn schließlich fehlen wichtige Bauteile wie Akku, Mikrocontroller oder auch Funkmodule.
Wie findet ihr die Entwicklung zum hochtechnisierten Menschen?
Quelle: golem