Google hat bei älteren Geräten offenbar fast uneingeschränkten Zugriff – soll das Unternehmen doch einfach aus der Ferne die Passwörter zurücksetzen können. Die gute Nachricht: Mit Android 6.0 geht das nicht mehr. Die schlechte Nachricht: Die meisten Geräte laufen noch mit teilweise deutlich älteren Versionen des Betriebssystems.
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Ordnet ein Gericht also beispielsweise an, dass ein Gerät zurückgesetzt und damit zugänglich gemacht werden soll, ist das für Google in vielen Fällen kein Problem. Bestätigt hat diese Meldung Cyrus Vance, ein Bezirksstaatsanwalt aus New York. Bei etwaigen Ermittlungen können so die Daten der Smartphone- oder Tabletbesitzer leicht gesammelt werden.
Der Zugriff aus der Ferne funktioniert allerdings nur bei älteren Modellen: Mit Android 5.0 hätte eigentlich eine Geräteverschlüsselung ab Werk implementiert werden sollen, passiert ist das allerdings nicht. Lollipop-Geräte können also bislang nur vom Hersteller verschlüsselt werden, Google hat die Verantwortung noch abgegeben. Mit Android 6.0 Marshmallow, das mittlerweile schon auf den ersten Nexus-Phones zu finden ist, soll der Fernzugriff dann aber endgültig nicht mehr möglich sein. Die Verschlüsselung ab Werk gilt aber natürlich nur für Geräte, die bereits mit Marshmallow ausgeliefert werden. Die Sache hat außerdem einen weiteren einen Haken: Wie wir wissen, existieren nach wie vor unzählige Versionen des Betriebssystems, nur die wenigsten Geräte – rund 25 Prozent – laufen bislang mit Android 5.0 oder 6.0.
Das bedeutet natürlich auch, dass die meisten Smartphone und Tablets keineswegs vor dem Fernzugriff geschützt sind. Viele Geräte werden wohl auch kein Update mehr auf die aktuellste Version des OS bekommen. Eine komplizierte Angelegenheit also. Was bleibt also übrig? Am besten, der Staatsanwaltschaft gar keinen Grund geben, Nachforschungen anzustellen. Oder du wartest einfach noch eine Weile, in etwas fernerer Zukunft sollte der Großteil der Android-Geräte dann werkseitig geschützt sein.
Quelle: Ubergizmo