Google kauft Datensharingdienst Bump

Google im Kaufrausch: Mit Bump hat der Internetriese ein weiteres Unternehmen übernommen. Die populäre Datensharing-App soll vorerst weiter funktionieren, die Zukunft ist jedoch unklar. 

Wäre Google ein Mensch, man würde beim Internetriesen wohl eindeutig eine Kaufsucht diagnostizieren: Eine Übernahme pro Woche – so die bisherige Bilanz von Googles munterer Shopping-Tour. Seit 2010 hat man in Mountain View durchschnittlich ein Unternehmen pro Woche übernommen. Neustes Mitglied in Googles riesiger Familie der Firmenübernahmen: Bump. Die populäre Datensharing-App wechselt für eine Summe von 30 bis 40 Millionen Dollar den Besitzer und segelt ab sofort unter der Google-Flagge.

Mit Bump ist es möglich, Kontakte, Bilder und andere Dateien bequem von einem Smartphone an ein anderes zu schicken. Der Clou der Anwendung: statt sich mit nervigen Bluetooth oder NFC-Einstellungen herumzuplagen, reicht es bei Bump einfach aus, die Smartphones aneinander zu stupsen (daher auch der Name: to bump) und schon werden die Daten übertragen. Im Gegensatz zu anderen Übertragungsmöglichkeiten werden die Daten aber nicht direkt untereinander versendet, sondern gehen erst einmal den Umweg über die Server von Bump. Die erkennen dann die Ortsdaten der Smartphones und beginnen von dort den Transfer.

Neuer Herr im Haus: Das Bump-Logo in den Farben von Google (Bild: Bump)

Über den exakten Verkaufspreis gibt es bisher keine Informationen, Insider spekulieren aber über eine Summe zwischen 30 und 60 Millionen Dollar. Selbst am oberen Ende der Skala wäre Bump für Google damit aber immer noch ein Schnäppchen: Für die Navigations-App Waze hat Google im Sommer 1,3 Milliarden Dollar bezahlt, von den 12, 5 Milliarden Dollar für Motorola ganz zu schweigen. Denn immerhin ist Bump auf Android und iOS eine der beliebtesten Anwendungen überhaupt und wurde bisher über 125 Milliarden mal heruntergeladen.

Sowohl Bump als auch Flock, die Foto-Sharing-App von Bump Technologies, sollen bis auf weiteres weiter funktionieren, wie CEO und Mitgründer Dennis Lieb auf dem firmeneigenen Blog schreibt. Unklar ist aber bisher, welche Ziele Google mit der Übernahme von Bump wohl verfolgt. Mit Android-Beam hat man immerhin eine direkt in Android integrierte Alternative, die aufgrund der fehlenden NFC-Funktionalitäten von iOS sogar ein echtes Alleinstellungsmerkmal ist.

Welche Apps nutzt ihr um drahtlos Daten auszutauschen? Schreibt uns eure Empfehlungen in die Kommentare! 

Quelle: Bump (via Stern, Android Next)