Google könnte für den Zugriff auf den Play Store 75 Cent pro Gerät von OEMs verlangen

Jeder Hersteller kann Android kostenlos nutzen, nur bei der Nutzung des Play Store und der Google Apps hat die Freiheit ein Ende. Kleinere Hersteller müssen offenbar 0,79 Dollar pro Gerät für die Nutzung der Google-Services bezahlen.

Android ist frei – zumindest teilweise, ein bisschen, irgendwie. Entgegen der einhelligen Meinung können Hersteller das mobile OS nicht einfach kostenlos auf ihre Geräte schnallen. Also, Android schon, aber die Google Apps und den Google Play Store nicht. Deren Nutzung muss von Google lizensiert werden. Natürlich will Google, dass möglichst viele Hersteller das Betriebssystem verwenden, damit möglichst viele Nutzer möglichst viele entsprechende Geräte verwenden und somit möglichst viel Umsatz für Google generieren. Das bedeutet allerdings nicht, dass jeder nach Lust und Laune das mobile OS einsetzen kann.

Moment, werden jetzt sicher viele von euch denken, Android ist doch Open Source und somit kostenlos. Das stimmt, Android ist in der Tat kostenlos und der Quellcode kann von jedermann heruntergeladen, verändert und kompiliert werden. Dies gilt aber nicht für die Google-Apps wie Gmail, Google Kalender, Google Drive und so weiter – hier hat Google sich gegen eine Open-Source-Lizenz entschieden. Will ein Hersteller nun ein Android-Gerät auf den Markt bringen, auf dem auch diese Apps zu finden sind, muss Google es zertifizieren. Bei den großen Herstellern ist das kein Problem, kleine Hersteller müssen allerdings einem Bericht von The Guardian zufolge, allem Anschein nach eine Lizenzgebühr von 0,75 Dollar pro Gerät für die GMS-Lizenz (Google Mobile Services) an Google entrichten.

Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist – da jeden Tag mehrere Millionen Android-Geräte aktiviert werden, belaufen sich die Einnahmen von Google aus diesen Lizenzen auf rund 100 Millionen Dollar pro Quartal. Das ist natürlich nur ein verschwindend geringer Teil von Googles 13 Milliarden Dollar Umsatz pro Quartal und die Lizenzgebühr ist zudem um ein Vielfaches niedriger, als die 15 Dollar, die Microsoft angeblich pro Android-Gerät verdient. Auch wenn es auf den ersten Blick unfair erscheint, dass Google die kleinen Hersteller offenbar benachteiligt, ist es dagegen durchaus sinnvoll, dass Google die Nutzung der eigenen Apps und Services, mit deren Hilfe das mobile Betriebssystem monetarisiert wird, kontrolliert. Was haltet ihr von dem Vorgehen von Google? Findet ihr es nachvollziehbar, oder denkt ihr, Android sollte vollständig Open Source sein?

Quelle: The Guardian (via Phandroid)