Dass Google das Nexus-Programm einstellen will sorgt bei vielen Anhängern der Geräte immer noch für Trauer und Unverständnis. Doch das Ziel wurde erreicht: Die Preise für gute Smartphones und Tablets sinken immer weiter. Es wird also Zeit für die Wachablösung durch den Nachfolger Android Silver.
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Die Nexus-Reihe hat sich in den vier Jahren ihrer Existenz von Smartphones für Entwickler zu einem Vorzeige-Programm der puren Android-Experience entwickelt. Die 2012 vorgestellte neue Nexus-Generation bot neben dem Nexus 4 mit dem Nexus 7 erstmals auch ein Tablet. Die neuen Geräte erfreuten sich sehr großer Beliebtheit, da sie nicht nur sehr gute Hardware und ein pures Android, sondern vor allem auch einen vergleichsweise niedrigen Preis boten. Damit wollte Google etwas an dem Umstand ändern, dass Geräte mit guter Hardware teuer sind, beziehungsweise dass günstige Geräte keine besonders gute Hardware bieten. Und die Rechnung ging auf.
Die Preise für Android-Tablets mit 7-Zoll-Display sind seit dem Nexus 7 massiv gesunken und durchaus solide Tablets von namenhaften Herstellern sind bereits für unter 100 Euro zu haben. Diese Entwicklung wird nach Angaben von DigiTimes Research auch weiterhin anhalten. Da der 7-Zoll-Markt immer härter umkämpft ist, konzentrieren sich immer mehr Hersteller auf den etwas größeren 8-Zoll-Formfaktor, was auch in diesem Bereich für sinkende Preise sorgt. Auch bei Smartphones ist diese Entwicklung zu beobachten – neben den Nexus-Geräten sorgen vor allem die Motorola-Geräte Moto G und Moto E für Aufsehen und einen Preisrutsch für solide Hardware.
Für Google ist das Ziel, das man sich mit der Nexus-Reihe gesteckt hat, also bereits erreicht. Daher verwundert es auch nicht, dass die Reihe etwas an Fahrt verliert und es dieses Jahr offensichtlich kein neues Nexus 7 geben wird, dafür aber allem Anschein nach ein Nexus 9. Auch ein Nexus 6 scheint nicht geplant zu sein. Der Ruhestand ist für die Nexus-Reihe also wohlverdient.
Mit dem kommenden Android-Silver-Programm will Google nun ein neues Ziel erreichen und die Update-Problematik unter Android in den Griff kriegen. Dies soll gelingen, indem man eng mit den Hardware-Partnern zusammenarbeitet und die Premium-Geräte mit purem Android ausgeliefert werden. Ein weiterer Grund für diese Entwicklung ist auch, dass aufgrund des niedrigen Preises der Nexus-Geräte, diese schlicht nicht profitabel sind. Weder für Google, noch für die Hersteller, zumal die Verkaufszahlen auch eher gering sind.
Es wird spannend, ob Google auch das neue Ziel so souverän erreichen kann, wie es mit der Nexus-Reihe gelang. Wir werden diese zwar als Konsumenten und Android-Fans vermissen, aber am Ende profitieren ja auch wir von dem erreichten Ziel und den niedrigen Preisen.
Quelle: DigiTimes