Vorigen Dienstag stellte Apple sein neues iPhone 5s vor. Eine neue Smartphone-Revolution brach das Gerät nicht los, mit der biometrischen Datenerkennung machte es aber trotzdem von sich hören. Aber ist alles Gold was glänzt?
Johannes Caspar ist Landesdatenschutzbeauftragter der Hafenstadt Hamburg. Seine erste öffentlichkeitswirksame Aktion bestand darin, sich mit Google anzulegen. Er stemmte sich rechtlich dagegen, dass die Hamburger Straßen und Gebäude in Google Street View aufgenommen werden. Des Weiteren ist er Gründer der Initiative „Meine Daten kriegt ihr nicht!“ und warnt Nutzer von einer “digitalen Tätowierung”. Er fordert Datenschutz-Aufklärung in der Schule, um nachkommende Generationen einen verantwortungsbewussten Umgang mit ihren Daten im Netz beizubringen. Dieser Mann äußerte sich jetzt im Spiegel über die biometrische Datenerkennung bei dem neuen iPhone 5s.
Biometrische Merkmale kann man nicht löschen. Sie begleiten uns das Leben lang. Fingerabdrücke sollte man daher nicht für alltägliche Authentifizierungsverfahren abgeben, insbesondere wenn sie in einer Datei gespeichert werden,
so Caspar. Von Apples Argument, dass die Fingerabdruck-Daten nur auf dem Smartphone gespeichert werden, hält er wenig überraschend auch nicht viel. “Der normale Nutzer ist gegenwärtig kaum in der Lage zu kontrollieren, was Apps mit dem Handy machen, auf welche Daten des Geräts sie zugreifen, welche Informationen sie auslesen. Technischen Vorkehrungen zu trauen war schon vor Prism nicht ohne Risiko.” Caspar weiter: “Außerdem gilt der Grundsatz der Datensparsamkeit. Wo es nicht sein muss, sollte man seine biometrischen Daten auch nicht hinterlassen. Schon gar nicht aus Bequemlichkeit.”
Das neue iPhone 5s wurde letzte Woche, Dienstag, vorgestellt. Äußerlich ist es dem Vorgänger ident. Eine bessere Kamera, ein doppelt so schneller Chip und einige neue Funktionen sind die markantesten Veränderungen im Vergleich zum alten Modell. Neben Schwarz und Silber kommt Gold als neuer Farbton hinzu. Die Bildschirmgröße bleibt, trotz Trend zu immer mehr Diagonale, unverändert. Der Hersteller teilt die Sicht des Herrn Caspar nicht und sieht kein Problem in der biometrischen Datenerkennung. Der Fingerabdruck-Sensor soll es Nutzer leichter machen, die keinen Bock auf Passwörter haben oder Probleme haben, sich diese zu merken. Ebenso werde der Fingerabdruck verschlüsselt gespeichert und für keine anderen Programme zugänglich gemacht, versicherte Apple.
Was haltet ihr von diesem Fingerabdruck-Sensor? Innovative Idee oder Risiko?