Weniger Bloatware: Ab sofort müssen Samsung, HTC & Co. weniger Google-Apps vorinstallieren, um eine Zertifizierung für den Play Store zu erhalten. Ob Nutzer in Zukunft aber mehr Datenspeicher zur freien Verfügung haben, ist jedoch fraglich.
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Er ist Googles Geheimwaffe, um aufmüpfige Gerätehersteller zur Räson zu bringen: der Play Store. Denn während Android an sich quelloffen, kostenlos und von jedem Unternehmen frei verwendet werden darf, bleibt der Play Store fest in Googles Hand. Mit über 1,4 Millionen Apps bietet der Play Store mit Abstand die größte Auswahl an Apps – und es heißt ja nicht umsonst: Software sells Hardware. Wer also Zugriff auf den Play Store haben möchte, der muss sich an Googles eigene Spielregeln halten, die der Suchmaschinenbetreiber im sogenannten „Mobile Application Distribution Agreement“ (MADA) geregelt hat. Die Richtlinien eben jener Rahmenvereinbarung hat Google nun etwas gelockert.
Denn mussten sich Android-Hersteller vorher verpflichten, unter anderem 20 Google-Apps auf ihren Geräten zu installieren, streicht Google die Liste der verpflichtenden Anwendungen jetzt etwas zusammen. In Zukunft müssen Play Kiosk, Play Bücher und Play Games nicht mehr vorinstalliert sein. Darüber hinaus besteht auch keine Verpflichtung mehr, Google Earth, Google Notizen und Google+ zu installieren. Über den Play Store stehen alle genannten Apps aber natürlich weiterhin zum Download bereit.
Den Nutzer darf es freuen – denn vor allem auf Geräten der Einsteiger- und Mittelklasse, die oftmals mit wenig internem Speicher daherkommen, ist jedes zusätzlich MB an Speicherplatz natürlich ein gern gesehener Gast. Ob Googles gelockerte Vorschriften aber auch in der Praxis spürbar sein werden, muss sich erst noch zeigen: Denn es ist auch denkbar, dass Android-Hersteller den freigewordenen Speicherplatz nutzen, um mehr von ihrer eigenen Bloatware installieren. Das wäre dann ein Pyrrhussieg.
Quelle: Android Central