Am 21. März hatte Apple sein iPhone SE vorgestellt, laut Apple das leistungsstärkste Telefon mit einem 4 Zoll-Display. Interessant. Interessant ist aber auch der Preis.
Und zwar, weil es bei uns ab Ende März für rund 480 Euro zu haben sein wird. Nicht dass dies ein Schnäppchen wäre, aber alle Fans der Apfel-Telefone werden bestätigen, dass damit doch eine neue Preiskategorie eröffnet wurde. Immerhin ist das SE-Phone kein Schwächling, es kommt mit dem gleichen 64-Bit A9 Chip wie das iPhone 6s und das 6s Plus und mit einer 12-Megapixel iSight-Kamera, die u.a. Videos in 4K unterstützt. Da sind die 480 Euro für Apple-Verhältnisse dann doch recht wenig Geld.
Wieso diese neue Preispolitik? Nun, Tim Cook, musste erstmals in der langen iPhone-Geschichte den Investoren mitteilen, dass im aktuellen Quartal wahrscheinlich weniger Geräte verkauft werden, als ein Quartal zuvor. An sich kein Beinbruch, doch wer die Kurve des iPhones-Absatzes und der Apple-Aktie kennt, der weiß, dass die Anteilseigner was anderes erwarten, als einen Rückgang.
Also machte sich Tim Cook so seine Gedanken, wie er denn die Zahlen wieder in die gewohnte Richtung drehen könnte. Und da fiel ihm ein, dass es ja noch mehr Märkte gibt, als nur Europa und Amerika. Nur, dass in den Schwellenländern niemand 800 Euro für ein Mobiltelefone hinzulegen imstande ist. Aber vielleicht 480 Euro? Und vielleicht greifen auch in den Industrienationen mehr Leute zum iPhone, wenn es günstiger zu haben ist?
Schließlich ist das iPhone SE von der Power her genauso stark wie seine größeren Brüder, das iPhone 6s und das 6s Plus. Nur der Bildschirm ist kleiner – und damit das Phone kompakter, was ja auch nicht zu verachten ist.
Mit dieser neuen Preispolitik möchte Apple also neue Märkte bzw. neue Marktsegmente erschließen. Ob das Experiment aufgeht, ist schwer vorherzusagen. Immerhin hatte man mit dem iPhone 5C schon mal einen ähnlichen Versuch gewagt. Nur damals verbaute man tatsächlich schwächere Hardware und deshalb war dem 5c kein allzu großer Erfolg beschieden. Dies könnte diesmal anders sein. Und die Hersteller von Android-Phones könnten sich noch wärmer anziehen müssen, als sie eh schon sind.
Via: derStandard