Google droht Ungemach in Russland: Die obersten Wettbewerbshüter des Landes haben ein Verfahren gegen den Internetgiganten angestrengt. Im schlimmsten Fall droht Google eine Kartellstrafe von bis zu 15 Prozent des in Russland erzielten Umsatzes.
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In den „alten Welt“, wie man so schön schreibt, gerät Google offenbar immer mehr ins Visier der Kartellwächter. Nachdem sich der Suchmaschinenkonzern bereits seit Jahren mit der EU und ihren Monopoluntersuchungen herumschlagen muss, folgt jetzt Russland.
Auf Beschwerde des russischen Suchmaschinenanbieters Yandex, hat die staatliche Wettbewerbsbehörde Googles Vorgehen im Mobilfunkmarkt mal etwas genauer unter die Lupe genommen und ist zum Schluss gekommen, dass das kalifornische Unternehmen seine Marktmacht ausnutze. Konkret geht es darum, dass Google seine Dienste standardmäßig auf Android-Telefons vorinstalliere und seine Mitbewerber von diesem Platz an der Sonne abhalte.
Das ist zwar nur die halbe Wahrheit, da Android grundsätzlich offen ist und von jedem Hersteller nach eigenem Gusto verwendet darf. Wahr ist aber auch: Jedes Unternehmen, das den so wertvollen Play Store auf seinen Smartphones und Tablets installieren möchte, muss sich an das sogenannte „Mobile Application Distribution Agreement“ (MADA) halten. Dieses schreibt im Detail vor, welche Google-Apps vorinstalliert sein müssen und sichert Google einen exklusiven Platz auf Android-Smartphones, auf denen der Play Store läuft.
„Es ist ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht, das Google Herstellern vorschreibt, die eigenen Dienste inklusive der Google vorzuinstallieren, wenn sie eine Zertifizierung für den Play Store bekommen wollen“, sagte dazu Vladimir Kudryavtsev, Chef der IT-Abteilung der russischen Kartellbehörde.
Innerhalb von 10 Tagen werden die Wettbewerbshüter nun Vorschläge unterbreiten, wie Google den Konflikt lösen könne. Es wird erwartet, dass das Unternehmen seine Dienste nicht mehr als Gesamtpaket auf Android-Smartphones in Russland vorinstallieren darf. Sollte sich Google weigern, droht dem Konzern eine Geldbuße von bis zu 15 Prozent des Jahresumsatzes in Russland, berichtet Spiegel Online. Google selbst hat sich zu den Vorgängen noch nicht geäußert.
Quelle: Business Insider