Wandelt Amazon bald auf den Pfaden von s.Oliver, Calvin Klein oder Nike? Der Onlinehändler könnte womöglich bald schon Kleidung unter einem eigenen Label anbieten. Das deutete Jeff Yurcisin, seines Zeichens Vizepräsident der Modeabteilung bei Amazon, nun indirekt an.
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Über die Jahre hat Amazon eine ganz erstaunliche Evolution an den Tag gelegt. Zunächst bot das 1994 von Jeff Bezos gegründete Unternehmen lediglich Bücher an, im Laufe der Zeit wurde das Angebot dann Stück für Stück ausgeweitet und beinhaltet heute von A wie Adventskalender bis Z wie Zahnbürsten fast alles an, was das Konsumenten-Herz begehrt. Im Jahr 2009 zündete das Unternehmen dann die nächste Entwicklungsstufe und brachte mit dem E-Book-Reader Kindle zum ersten mal ein selbst entwickeltes Stück Hardware auf den Markt. Angesichts dieser langen und erfolgreichen Geschichte scheint ein Eintritt Amazons in den Modemarkt gar nicht mehr so weit hergeholt.
Soweit könnte es nämlich bald kommen, wenn man die Worte von Jeff Yurcisin richtig deutet. Der Vizepräsident von Amazons Modeabteilung sagte im Rahmen der WWD Apparel & Retail CEO-Konferenz, dass der Onlinehändler auch eigene Bekleidung anbieten könne, um „Lücken“ im Amazon-Angebot zu schließen. „Manche Modelabel haben aus ganz eigenen Gründen beschlossen, ihre Kleidung nicht auf Amazon anzubieten. Unsere Kunden verlangen aber dennoch nach diesen Produkten.“ Amazon könne ein eigenes Modelabel auf die Beine stellen, um ähnliche Waren anzubieten und diese Lücken schließen, fügte Yurcisin an.
Ob diese Strategie, sofern Amazon sie tatsächlich verfolgt, aber wirklich Erfolg verspricht, sei mal dahingestellt. Immerhin geht es in der Modewelt vor allem um Markennamen und weniger um das Aussehen der Kleidung an sich – und Amazon ist zumindest derzeit keine bekannte und beliebte Modemarkte. Selbst wenn der Konzern also beispielsweise eine Jacke unter einem eigenen Label anbieten würde, die die Lücke füllen soll, die eine bekannte Modemarke hinterlässt – der Verkaufserfolg dürfte wohl dennoch bescheiden sein.
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