Es hat einige Jahre gedauert, aber nun gibt Google seine starre Position auf lässt Pseudonyme auf seinem Sozialnetzwerk Google+ zu. Die umstrittene Regelung hatte die Gemüter schon beim Start des Services 2011 erhitzt.
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“Nymwars” – Anonymitätskrieg. Die Auseinandersetzung um die Vorschrift des kalifornischen Konzerns, auf Google+ nur echte Namen zu verwenden, hatte es im Jahr 2011 sogar zu einem eigenen Namen inklusive Twitter-Hashtag und Wikipedia-Artikel gebracht. Dabei erwähnten die Geschäftsbedingungen des Services die Klarnamen-Pflicht nur in einem harmlos formulierten Nebensatz: Nutzer sollten in ihren Google+-Profilen jenen Namen verwenden, mit sie Freunde, Familie und Arbeitskollegen üblicherweise anreden. Das solle helfen, Spam und Fake-Profile zu vermeiden. Viele Nutzer meldeten sich dennoch – der Gewohnheit von Online-Foren folgend – mit Pseudonymen, Nicknames und Künstlernamen an.
Schon im Juli 2011, einen Monat nach dem Launch von Google+, wurden die ersten Accounts unter Berufung auf die Namensregelung suspendiert. Darunter auch solche von Personen des öffentlichen Lebens wie nerdore-Rapper Doctor Popular und L.A. Times Kolumnist A.V. Flox. Ein öffentlicher Aufschrei war die Folge – gerade in Europa, wo die Sensibilität in Datenschutzfragen besonders hoch ist. Dem Vernehmen nach zog sich der Streit sogar bis in die Reihen von Google-Mitarbeitern. Mehrere sollen im Streit um die Vorschrift ihren Hut genommen haben.
Nun vollzieht Google – stilecht in einem Google+-Beitrag – eine 180-Grad-Wende, entschuldigt sich bei den Nutzern und nimmt den Zwang zu Klarnamen auf Google+ zurück. Ab sofort gebe es keine wie immer geartete Beschränkungen auf die Profilnamen mehr.
Quelle: Google (via Web Standard)