Probleme für Google? BMW-Tochterunternehmen besitzt Markenrechte an „Alphabet“

Googles neuer Mutterkonzern soll den Namen Alphabet tragen. Problem nur: Es gibt bereits ein Unternehmen, das Alphabet heißt – ein Tochterunternehmen von BMW. Steuern Google und der bayerische Autobauer also auf einen Rechtsstreit zu?

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Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Da gründen Larry Page und Sergey Brin 1998 eine Suchmaschine, die sie „Google“ nennen. In den nächsten 17 Jahren erwächst daraus nicht nur ein gigantischer Technologiekonzern, das Kunstwort „googeln“ wird sogar zum weltweit anerkannten Synonym für die Suche im Netz. Und doch haben beide der Gründung des neuen Mutterkonzerns namens Alphabet offenbar genau darauf verzichtet: googlen. Denn es gibt bereits ein Unternehmen, das denselben Namen trägt.

Die Alphabet Fuhrparkmanagement GmbH ist ein Tochterunternehmen von BMW und kümmert sich um die Dienstwagenflotten anderer Unternehmen, wie Spiegel Online berichtet. Dementsprechend ist auch die Internetadresse bereits vergeben, denn alphabet.com leitet auf die Webpräsenz der BMW-Tochter. Der neue Mutterkonzern Googles ist hingegen unter der hakeligen Adresse abc.xyz zu erreichen.

Probleme eher unwahrscheinlich

Wird es in Zukunft also Rechtsstreitigkeiten zwischen Google und BMW um den Markennamen Alphabet geben? Wohl eher weniger. Tatsächlich können Firmen sogar den gleichen Namen tragen, solange es keine Verwechslungsgefahr gibt. Die dürfte es in der Tat kaum geben – zwischen einem Dienstwagen-Anbieter und einem Internetkonzern liegen immer noch Welten und aus Kundensicht dürfte die Verwechslungsgefahr gegen Null tendieren. Zwar gab eine BMW-Sprecherin zu Protokoll, dass man nun markenrechtliche Implikationen überprüfe, allerdings handele es sich hier um einen Routinevorgang, wie die Sprecherin eilig hinzufügte. Etwas komplizierter sieht die Sache aber schon bei den selbstfahrenden Fahrzeugen aus, an denen Google beziehungsweise Alphabet tüftelt: Hier gibt es tatsächlich Überschneidungen im Tätigkeitsfeld, da beide in der Automobilbranche beheimatet sind.

Dieses Problem, sollte es denn wirklich auftreten, ließe sich aber relativ leicht durch eine Namensänderung lösen. Ohnehin dürfte es sehr unwahrscheinlich sein, dass die autonomen Fahrzeuge den „Alphabet“-Namen tragen werden, da Larry Page aus Alphabet keine eigene Marke machen will: „Ich sollte noch erwähnen, dass wir nicht beabsichtigen, daraus eine große Kundenmarke mit eigenen Produkten zu machen“, so der 42 jährige im Firmenblog.

China sperrt Seite

Im Zuge der Bekanntmachung von Alphabet hat sich außerdem China mal wieder von seiner undemokratischen Seite gezeigt: Nicht einmal 24 Stunden nach dem die Umstrukturierung bekanntgegeben wurde, haben die Machthaber in Peking den Zugang zur neuen Unternehmensseite abc.xyz gesperrt. Dass, obwohl auf der Seite keinerlei brisanten Informationen zu finden sind, sondern lediglich Larry Pages Schreiben zur Alphabet-Gründung zu sehen ist.

Quelle: Spiegel Online, futurezone