Paukenschlag bei Runtastic: Der weltweit erfolgreiche Anbieter von zahlreichen Sportapps wird an Adidas verkauft – für satte 220 Millionen Euro.
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Die Meldung kam gestern im Laufe des Nachmittags durchaus überraschend: Runtastic, der österreichische Anbieter von Sportapps, gehört ab sofort zur Adidas-Gruppe. 220 Millionen Euro war dem deutschen Sportartikelhersteller der Deal wert, der Großteil der Summe geht an den bisherigen Mehrheitseigentümer, dem Medienkonzern Axel Springer. Der hielt bislang 50,1 Prozent am Unternehmen, der Rest teilte sich unter den Gründern und Business Angels auf. Adidas hält in Zukunft die vollen einhundert Prozent an Runtastic – ändern soll sich dennoch nicht allzu viel: Florian Gschwandtner, seines Zeichens Mitgründer und CEO von Runtastic, und sein Team werden auch weiterhin für Runtastic arbeiten, nur ab sofort eben unter der Schirmherrschaft von Adidas.
Das vor allem Adidas im Sportapp-Bereich nachrüstet, überrascht nicht wirklich: Mit Under Armour hat ein in unseren Breitengraden noch relativ unbekannter Hersteller dem deutschen Kultunternehmen in den letzten Monaten die Hölle heiß gemacht, Under Armour ist mittlerweile der zweitgrößte Sportartikelhersteller in den USA. Und: Das aufstrebende Unternehmen setzt ebenfalls auf die Technlogie-Branche, Anfang des Jahres investierte man satte 475 Millionen US-Dollar in MyFitnessPal, eine Diät- und Sportapp, und weitere 85 Millionen US-Dollar in Endomondo, ein soziales Fitnessnetzwerk.
Adidas zieht nun also nach, mit der Übernahme eines österreichischen Erfolgsunternehmens: 2009 gegründet gehört Runtastic mittlerweile zu den weltweit erfolgreichsten Anbietern von Lauf-, Radfahr- und anderen Sportanwendungen. Seit 2013 hat sich der Wert verzehnfacht: Springer kosteten 50,1 Prozent der Anteile vor rund zwei Jahren noch 22 Millionen Euro, Adidas muss mittlerweile deutlich tiefer in die Taschen greifen. Dafür nutzen rund 70 Millionen Sportfans weltweit künftig eine App des Sportartikelherstellers.
Quelle: Runtastic [via derStandard]