Das Hauptfeature der Active-Variante des Galaxy S4 ist, dass sein Gehäuse wasserfest ist. Leider scheint dem nicht so zu sein – in den USA haben erste Tester massive Probleme beim Evaluieren dieser Eigenschaft.
Ein Mitarbeiter des amerikanischen Netzbetreibers AT&T wollte zu Promotionzwecken ein Unterwasservideo erstellen und griff dazu auf das hauseigene Aquarium zurück. Beim ersten Versuch gab es keine Probleme – beim zweiten Mal starb das Gerät einen langsamen und vergleichsweise qualvollen Tod. Eine anschließende Analyse ergab, dass Wasser über den MicroUSB-Port in das Geräteinnere gelangt ist und dort auf der Planare Kurzschlüsse verursacht hat.
Da Samsung – wie die meisten anderen asiatischen Hersteller – auf Plastikabdeckungen über den Ports setzt, wäre theoretisch auch eine Fehlbedienung denkbar. Allerdings ist das bei einem Mitarbeiter in einem Handyshop eher unwahrscheinlich. Zudem berichten Nutzer in diversen amerikanischen Foren über ähnliche Probleme. Es wäre also durchaus denkbar, dass es hier – zumindest mit den ersten Chargen – Probleme bei der Dichtigkeit gibt.
Aus Sicht des Autors ist die Verwendung von Plastikabdeckungen sowieso Wahnsinn. Weiche Kunststoffe neigen dazu, im Laufe der Zeit spröde zu werden und/oder nicht mehr perfekt abzudichten. Daraus folgt, dass jeder Tauchgang mit dem Gerät zu einem Vabanquespiel wird – ein modernes russisches Roulette, mit den persönlichen Daten des Nutzers als Haupteinsatz.
Dabei ist es gar nicht unbedingt notwendig, auf Abdeckungen zu setzen. Spezialisten wie das neuseeländische Unternehmen Aceeca bieten seit Jahren unterwasserfähige Organizer an, die ohne die nervenden Deckelchen auskommen. Es dürfte sich hier um etwas spezifisch asiatisches handeln: auch nicht-Unterwassertaugliche Notebooks (Stichwort Sony) haben Horden von Klappen.
Witzig ist, dass Samsung – anders als arrivierte Hersteller wie z.B. Aceeca – Wasserschäden auch beim an sich wasserfesten Galaxy S4 Active in den Garantiebedingungen explizit ausschließt. Ob und inwiefern das auf die Händlergewährleistung zutrifft, ist noch unklar – an sich ist von einem als wasserfest beworbenen Gerät auch Wasserfestigkeit zu erwarten.
Allerdings: im Ernstfall kann sich der Hersteller vor Gericht wahrscheinlich auf eine zu hohe Eintauchtiefe ausreden. Auch nach IP zertifizierte Geräte halten nämlich (aufgrund des Wasserdrucks) nur eine gewisse Tauchtiefe aus – ist Wasser im Gerät, so kann der Anbieter stets von einem Tief-Tauchgang unter die Tiefengrenze fabulieren.
Denkt ihr, dass hier ein Fehler von Seiten des Mitarbeiters vorliegt? Oder haben wir es hier mit einer Schwäche des Konzepts zu tun? Eure Meinung interessiert uns – hinterlasst uns doch bitte ein Kommentar!
Quelle: AndroidNext