Teurer Spaß für Apple? Bose verklagt Beats wegen angeblich verletzter Patente

Droht Apple juristischer Ungemach? In den USA hat Bose eine Patentklage gegen Beats Eletronics eingereicht. Das im Mai von Apple übernommene Unternehmen soll vorsätzlich Patente des Audio-Pioniers verletzt haben. 

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Einen „Vorsprung“ sollte Apple die Übernahme von Beats verschaffen und dem iPhone-Hersteller „unglaubliche Mitarbeiter“ bescheren, verkündete Apple-CEO Tim Cook im Mai noch begeistert. Doch die Neu-Tochter könnte dem kalifornischen Computer-Konzern zunächst einmal juristische Probleme einhandeln: Bose hat in den USA eine Patentklage und ein Importverbot gegen Beats Electronics eingereicht, da das Unternehmen Noise-Cancelling-Patente verletzt haben soll.

Haben Beats-Kopfhörer tatsächlich Patente von Bose verletzt?

Noise-Cancelling-Patente

In der Klage, die am Freitag eingereicht wurde, ist von mindestens 27 Patenten die Rede, die Beats nach Auffassung von Bose vorsätzlich verletzt haben soll. Andere Quellen berichten gar von über 36 Patenten, bei denen der Sound-Spezialist teils Erfinder und teils Patentverwalter sein soll. Die Noise-Cancelling-Patente, die Geräusche von der Außenwelt abschirmen, verwendet Bose in seinen QuietComfort-Kopfhörern. Die Klage soll nun dazu führen, dass Beats die Verkaufszahlen seiner Kopfhörer offenlegt, damit eine Nachzahlung vereinbart werden kann. Ebenso soll gerichtlich festgestellt werden, dass das von Dr. Dre und Jimmy Iovine gegründete Unternehmen die Bose-Patente vorsätzlich und mutwillig verletzte habe. Dadurch sei Bose ein massiver finanzieller Schaden entstanden, wie es in der Klageschrift heißt.

Auch ein Importverbot gefordert

Neben der Klage beantragte Bose auch ein Importverbot der betroffenen Beats-Kopfhörer. Die Chancen hierzu stehen nicht schlecht, denn die zuständige amerikanische Handelskommission (ITC) ist in ähnlichen Fällen immer sehr schnell vorgegangen, wenngleich die Verkaufs- oder Importverbote meist wieder gerichtlich aufgehoben werden. Allerdings dürfte es Bose kaum darum gehen, die Verkäufe langfristig zu stoppen, sondern nur eine satte Nachzahlung aufgrund der verletzten Patente herauszuschlagen. Nachdem Apple Beats im Mai für 3 Mrd. Dollar gekauft hat, könnte die Übernahme also sogar noch teurer für das Unternehmen werden.

Quelle: CNBC, TechCrunch (via WinFuture)