Wie du mir, so ich dir: Könnte es zwischen Google und Uber bald zum Bruch kommen? Angeblich soll Google einen eigenen Fahrdienst planen, der mit dem umstrittenen Taxi-Service in Konkurrenz tritt. Uber wiederum wird bald mit der Carnegie Melon University zusammenarbeiten, um offenbar selbstfahrende Autos zu entwickeln.
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Wie der Finanzdienst Bloomberg aktuell berichtet, soll Google an einem Uber-Konkurrenten arbeiten. Das neue Google-Projekt soll demnach, genau wie Uber selbst, ein Service zur Vermittlung von Fahrten werden. Möglicherweise wird das Projekt auch in Verbindung mit Googles selbstfahrenden Autos stehen, spekuliert Bloomberg. Das würde Sinn ergeben: Googles autonome Autos und ein Dienst zur Vermittlung von Fahrten würden tatsächlich perfekt zueinander passen. Brisant: Google ist einer der größten Investoren Ubers. Der Suchmaschinenbetreiber hat nicht nur 260 Millionen US-Dollar in Uber investiert, der Google-Manager David Drummond sitzt auch im Verwaltungsrat des Taxi-Services. Laut Bloomberg soll Drummond den Verwaltungsrat bereits über die Google-Pläne informiert haben. Dort solle aktuell darüber beraten werden, ob man Drummond zum Rückzug seines Postens aufordern wird.
Der mögliche Disput erinnert an das zwiespältige Verhältnis zwischen Apple und Google in den Jahren nach der Vorstellung Androids. Anfangs saß Eric Schmidt, ehemaliger CEO Googles, auch im Aufsichtsrat von Apple. Nachdem 2009 mit dem G1 das erste Android-Smartphone auf den Markt kam und es immer deutlicher wurde, dass Android und iOS zu erbitterten Gegnern im Kampf um die Smartphone-Krone werden, konnte der Interessenkonflikt Schmidts nicht mehr geleugnet werden und er verließ schließlich den Apple-Verwaltungsrat. Diese Geschichte könnte sich mit Drummond in der Hauptrolle jetzt wiederholen.
Kurz nach Erscheinen des Bloomberg-Berichts schien das Wallstreet Journal der Geschichte aber etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen. Dort heißt es, dass sich das ominöse Google-Projekt gar nicht gegen Uber richte, sondern lediglich für den internen Gebrauch gedacht sei. Google-Mitarbeiter würden sich mit dem Service, berichtet das WSJ unter Berufung auf einen Insider, zu Mitfahrgemeinschaften verabreden. Außerdem sei keine Koppelung mit den selbstfahrenden Autos des Internetgiganten angedacht. Welche Story nun der Wahrheit entspricht, ob die von Bloomberg oder des Wallstreet Journals, lässt sich derzeit wohl nicht abschließend beurteilen.
Klar aber ist, dass Google und Uber auf mittlere bis lange Sich tatsächlich zu Konkurrenten mutieren könnten. Die Verbindung von Googles selbstfahrenden Autos und einer entsprechenden Taxi-App passt, wie eingangs erwähnt, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Außerdem ist das Unternehmen aus Mountain View auch dafür bekannt, bei Erfolgsaussichten gerne mal in den Gefilden anderer Unternehmen zu fischen: Auf das iPhone folgte Android, auf Microsoft Office Google Text und Tabellen, auf Facebook und Twitter Google Plus usw. Des weiteren generiert Google 90 Prozent seines Umsatzes noch immer aus Werbeanzeigen – eine Diversifizierung des eigenen Geschäfts ist also weiterhin dringend notwendig. Die Zusammenarbeit, die Uber außerdem mit der Carnegy Melon University bekanntgab, um ein „Zentrum für fortgeschrittene Technologien“ zu gründen, dürfte Google auch hellhörig werden lassen. Die Universität ist führend auf dem Gebiet des autonomen Autofahrens. Christopher Urmson, Leiter des Google-Projekts für selbstfahrende Autos, kommt ebenfalls von dort. Zudem hat Travis Kalanick, Chef und Mitgründer von Uber, letztes Jahr bereits angekündigt, dass das Start-up in Zukunft auch auf autonome Fahrzeuge setzen werde. Damals wurde jedoch angenommen, dass Großinvestor Google die entsprechende Technologie zur Verfügung stellen werde – das ist jetzt nicht mehr so sicher.
Was meint ihr: Sollte Google versuchen, einen Uber-Konkurrenten auf die Beine zu stellen?