Daten gehen auf dem Weg von A nach B über viele Knotenpunkte und wenn man Pech hat, stoppen die Regierung oder der Internetprovider die Datenpakete. Google stellt mit uProxy nun eine Browser-Erweiterung vor, die die Daten sicher zwischen zwei Nutzern hin- und herschicken soll.
Wenn man Daten verschicken oder empfangen will, von denen man weiß, dass sie von Regierung, Internetanbieter oder Arbeitgeber abgefangen oder gar geblockt werden, muss man in die Trickkiste greifen und eine Umleitung, einen sogenannten Proxy, wählen. Die meisten Proxys sind allerdings in der Einrichtung eher kompliziert und nicht gerade für den Normalanwender geeignet. Dies will Google nun mit uProxy ändern, einer Browser-Erweiterung für Firefox und Chrome, die von der University of Washington und der Firma Brave New Software entwickelt und von Google gefördert wird. Diese soll mit wenigen Klicks ermöglichen, dass sich zwei Nutzer ungestört austauschen können. Auch in einem öffentlichen WLAN hat der uProxy-Nutzer die Möglichkeit, seine Daten vor neugierigen Zeitgenossen zu schützen.
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uProxy wird aber nicht, wie bei einem ausgewachsenen VPN (Virtual Private Network) die komplette Internetverbindung sichern, sondern lediglich die Browser-Verbindung zwischen zwei Nutzern der Erweiterung. Damit diese nicht auffallen, wird gerade daran geforscht, die Verbindung zwischen zwei uProxy-Nutzern zu tarnen, so dass es den Anschein hat, sie würden sich in einem Videochat befinden, oder ein Spiel spielen.
Google stellt allerdings von Anfang an klar, dass uProxy keine Lösung zum anonymen Surfen ist. Wer also hofft, mit der Erweiterung unbemerkt an dem PRISM-Programm der NSA vorbeizukommen, wird enttäuscht. Hierfür ist weiterhin das Tor-Netzwerk zu empfehlen, das allerdings auch keinen hundertprozentigen Schutz bietet, wie die Zerschlagung des Silk Road-Marktplatzes gerade erst gezeigt hat.
uProxy befindet sich derzeit noch in der Erprobungsphase und ist nur über einen geschlossenen Betatest zugänglich. Wenn diese Phase abgeschlossen ist und uProxy offiziell veröffentlicht wird, soll auch der Open Source-Quellcode für jedermann verfügbar gemacht werden, so dass sich Nutzer davon überzeugen können, dass in die Erweiterung keine Backdoor eingebaut wurde, über die etwa die NSA den Datenverkehr einsehen kann. Wie lange die Betaphase noch andauern wird ist bisher leider noch nicht bekannt, wir werden euch aber informieren, sobald uProxy veröffentlicht wird.
Außerdem hat Google Project Shield vorgestellt, das außer dem Namen keine Gemeinsamkeit zu Nvidias Handheld-Konsole hat. Project Shield soll Betreibern von kleinen Seiten, Aktivisten und Dissidenten, die sich häufig Angriffen im Netz ausgeliefert sehen unter die Arme greifen. Die betroffenen Seiten sollen auf Googles Server umgezogen werden, wo sie vor Überlastungsangriffen, sogenannten DDoS-Attacken besser geschützt sind. Zusammen mit der IT-Sicherheitsfirma Arbor Networks hat Google eine interaktive Karte erstellt, auf der DDoS-Angriffe in Echtzeit dargestellt werden.
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Quelle: uProxy (via Android Headlines) und Project Shield (via Engadget)