Adieu, Sony? Offenbar könnte sich der japanische Hersteller bald schon aus dem Smartphone-Markt zurückziehen, wie Konzernchef Kazuo Hirai andeutet. In Zukunft wolle sich Sony vor allem auf profitable Sparten wie Gaming und Kamerasensoren konzentrieren.
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Von A wie Apple bis Z wie ZTE: Im Smartphone-Markt gibt es viele Spieler. Die wenigsten Hersteller erzielen mit ihren Smartphones aber auch Gewinne, sondern tanzen immer gefährlich nahe an der Verlustlinie. Allein Apple und Samsung verdienen ordentlich an ihren mobilen Geräten, wobei der absolute Löwenanteil auf den iPhone-Hersteller entfällt und Samsung quasi Apples Reste aufpickt. Auch Sony ist eines der vielen Unternehmen, für die der Smartphone-Markt seit Jahren ein Verlustgeschäft bedeutet – möglicherweise zieht die Geschäftsleitung jetzt die Reißleine.
Bei der Vorstellung von Sonys mittelfristiger Geschäftsstrategie schloss Kazuo Hirai, Vorstandsvorsitzender von Sony, einen Ausstieg aus dem Smartphone-Markt nicht aus. Ziel von Sony sei es, den operativen Gewinn binnen drei Jahren um das 25-Fache zu steigern, sodass die Sony-Bilanz im März 2018 einen operativen Gewinn von 3,7 Milliarden Euro ausweisen könne. Zum Vergleich: Beim Geschäftsjahr 2014/2015, das Ende März endet, erwartet Sony einen operativen Gewinn von 150 Millionen Euro. Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, will der Elektronikkonzern sich auf die Geschäftsfelder konzentrieren, die bereits jetzt rund laufen und positiv zur Sony-Bilanz beitragen. Dazu gehört Gaming, vor allem die PlayStation 4 und die mit der Spielkonsole verbundenen Dienste und Services, die Unterhaltungssparte als Produzent von Filmen und Musikangeboten sowie die Herstellung von Kamerasensoren. Sony verdingt sich seit Jahren als Hersteller von Bildsensoren und liefert unter anderem auch die Kamerasensoren der iPhones. Da Apple derzeit erfolgreicher ist als jemals zuvor, profitiert auch Sony von den iPhone-Verkäufen
Noch ist der Ausstieg Sonys aus dem Smartphone-Markt zwar nicht offiziell, er rückt mit den Statements von Hirai aber näher. Guter Rat ist bekanntlich immer teuer und auf Sony trifft das alte Sprichwort in besonderer Weise zu: Die Smartphones der Japaner sind tatsächlich nicht schlecht. Mehr noch: sie sind richtig gut und erzielen in Tests, wie etwa das Xperia Z3, exzellente Noten – gekauft werden sie aber dennoch nicht. Ob Sony vielleicht doch noch einen Weg findet, mehr Smartphones abzusetzen oder das Unternehmen sich tatsächlich aus dem Smartphone-Geschäft zurückzieht, werden wir wohl in den nächsten Monaten erfahren.
Würdet ihr Sony hinterher trauern, wenn sich das Unternehmen aus dem Smartphone-Markt verabschiedet?
Quelle: Reuters (via Inside Handy)