Wer eine Anwendung entwickelt, steht zwangsweise vor der Frage nach dem passenden Betriebssystem. Anfangs galt iOS als Favorit, mittlerweile holt Android stark auf. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen…
Enorme Marktmacht
Die Marktanteile von Android sind enorm. Mittlerweile werden pro Tag rund 1.5 Millionen Telefone aktiviert – daraus folgt ein nicht unerheblicher Pool von Usern, die für Applikationen und Spiele empfänglich sind. Aufgrund der enormen Reichweite ist das System besonders für jene Entwickler attraktiv, die ihr Programm vor möglichst viele Augen bringen wollen; die Monetisierung ist unter anderen Betriebssystemen einfacher.
System offen
Android erlaubte Entwicklern von Anfang an das Austauschen von Systemkomponenten. Telefon-App, Browser und E-Mail-Client durften (wie in der alten Zeit) nach Belieben ausgetauscht werden, um das eigene Wunschbetriebssystem zu konstruieren.
Leider konkurriert Google von Zeit zu Zeit mit seinen Entwicklern. Eine attraktive Funktion lebt immer mit dem Risiko, irgendwann Teil des Betriebssystems zu sein:
Primitive QA
Wer einmal eine Applikation für FireFox OS programmiert hat, lernt den Store von Google zu schätzen. Bei Mozilla braucht die Zertifikation eines primitiven wissenschaftlichen Taschenrechners rund einen Monat (!) – die automatisierte Prüfung von Google ist normalerweise binnen weniger Minuten erledigt.
Minimale Kosten
Wenn du eine Android-App freigeben willst, brauchst du in der Regel nur ein Google Play-Entwicklerkonto. Dieses ist gegen eine Einmalzahlung von 25 US-Dollar erhältlich und verursacht keine laufenden Kosten. Theoretisch kannst du auch ohne Google veröffentlichen – doch dazu später mehr.
Nachteil: Markt ist überflutet
Leider sehen immer mehr Entwickler die Vorteile des Betriebssystems. Daraus folgt, dass die Konkurrenz um die Toplistenplätze enorm ist: wenn du einen Taschenrechner oder einen Newsreader oder ein Spiel lancierst, hast du es im Play Store sofort mit tausenden von Konkurrenten zu tun. Kleinere Betriebssysteme sind für Quereinsteiger offener, bieten aber nicht die unter Android mögliche Reichweite.
Vor- und Nachteil: tausende Stores
Android akzeptiert Applikationen aus beliebigen Quellen. Daraus folgt, dass jeder gut gelaunte Netzbetreiber oder Web-Plattform-Besitzer seinen eigenen Store anbieten kann. Neben den obligatorischen Carrier Stores gibt es ein Portal des Browserherstellers Opera; in China und Russland hat jeder Suchmaschinenanbieter seinen eigenen Store.
Die Teilnahme in diesen Vertriebswegen ist nicht obligatorisch. Wer mitspielt, muss einige Zeit in das Management der “ESD Relations” investieren. Im Austausch dafür wartet allerdings eine neue, weniger umkämpfte Topliste, in der das Programm unter Umständen leichter ganz nach oben gelangt.
Findet ihr Android offen genug? Oder findet ihr frühere Betriebssysteme wie Palm OS oder Windows Mobile offener und für Entwickler attraktiver? Eure Meinung interessiert uns – hinterlasst uns bitte ein Kommentar…
Quelle: AndroidAuthority