In Brasilien läuft WhatsApp wieder: Die Blockade des Messengers, die seit Donnerstag Früh lief, ist aufgehoben. Zuvor hatte sich schon Mark Zuckerberg, CEO von Facebook und damit auch Chef von WhatsApp, heftig über das Vorgehen der brasilianischen Behörden beschwert.
Auch interessant: Google will Übersetzung von Nachrichten ohne App-Wechsel ermöglichen
Bereits gestern berichteten wir über die Sperre in Brasilien: WhatsApp dürfte nicht mit den Behörden kooperiert haben, anscheinend ging es um die Bereitstellung einiger Daten, die der Staat für ein Gerichtsverfahren benötigte. Die kurzfristige Lösung einer Richterin: WhatsApp wurde für 48 Stunden komplett gesperrt, was Mark Zuckerberg auf die Palme brachte.
Tonight, a Brazilian judge blocked WhatsApp for more than 100 million people who rely on it in her country.We are…
Posted by Mark Zuckerberg on Donnerstag, 17. Dezember 2015
Auf Facebook nahm er zum Thema Stellung: Es sei ein trauriger Tag für Brasilien, das bislang ein Unterstützer im Kampf für ein offenes Internet gewesen sei. Er sei erstaunt, dass die Entscheidung, Daten zu schützen, solch extreme Entscheidungen nach sich ziehe und jeder brasilianische Bürger dafür bestraft werde.
Offenbar hatte die weltweite Aufregung nun Erfolg: Ein Richter des Gerichtshof von Sao Paulo nahm das Urteil zurück, es sei schlichtweg “unangemessen”. Besser wäre eine Geldstrafe, das Urteil würde lediglich die Nutzer bestrafen. Insgesamt dauerte die Blockade rund 14 Stunden, mittlerweile wird in Brasilien wieder fleißig über WhatsApp kommuniziert.
Zuckerberg zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden: “Unsere Stimmen wurden erhört”, schreibt er auf Facebook und bedankt sich gleichzeitig bei der Community. Bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt: Immer wieder ist von einem Verbot des Messengers die Rede, Altersgrenzen und unsachgemäße Benützung – harmlos ausgedrückt – sind ein gefundenes Fressen für die Kritiker. Wir haben die Situation hier analysiert. Auf der anderen Seite steht der Appell für ein freies Internet. Auch wenn es mitunter zu Fällen wie in Brasilien kommt, sollte jeder Mensch das Recht haben, das Internet frei und sicher nützen zu dürfen.
Quellen: Spiegel, Zuckerberg@Facebook